Die Flüchtlingszahlen sind höher als 2015, Bund und Länder streiten um Quartiere − und die 25 Zelte, die nun aufgestellt wurden, dürften nicht die letzten gewesen sein.
Es war der 13. September 2015, die Asylkrise mehr oder weniger auf dem Höhepunkt, in Erstaufnahmezentren wurden Zeltstädte errichtet. Rechts der politischen Mitte wurde ein Aufnahmestopp verlangt, zwischen Bund und Ländern sowie auf EU-Ebene gab es einen Verteilungsstreit – andere wiederum wollten nicht gelten lassen, dass gerade eine „Flüchtlingskrise“ im Gang sei. So auch Caritas-Präsident Michael Landau an besagtem Septembersonntag: „Wir haben eine Solidaritätskrise, keine Flüchtlingskrise.“
Sieben Jahre später werden, etwa im Erstaufnahmezentrum in Thalham, Zelte zur Flüchtlingsunterbringung aufgestellt, wieder wird zwischen Bund und Ländern darüber diskutiert, wer die Schuld daran trägt, auch auf EU-Ebene wird ob der ungleichen Verteilung gestritten. Nicht nur die Freiheitlichen, sondern auch die frühere ÖVP-Generalsekretärin Laura Sachslehner fordert einen Aufnahmestopp – während Rote und Grüne darauf beharren, dass es keine Flüchtlingskrise gibt. Und Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner hält angesichts der Zeltdebatte fest: „Wir haben eine Solidaritätskrise und keine Flüchtlingskrise.“