Regierungsvertreter aus China prügelten Aktivisten. China wirft den Demonstranten vor, sich „illegal Zugang“ verschafft und die Sicherheit des Konsulats gefährdet zu haben.
Was sich am Sonntag vor dem chinesischen Generalkonsulat in Manchester abgespielt hat, dürfte das Zeug für einen handfesten diplomatischen Streit bereithalten: Nachdem ein paar Dutzend Hongkonger Demokratieaktivisten vor der Regierungsvertretung friedlich demonstrierten, trat der mutmaßliche Konsul Zheng Xiyuan auf deren Protestbanner ein und riss sie herunter. Zeitgleich zerrten seine Mitarbeiter, teilweise in Schutzhelmen und -westen gekleidet, einen der Demonstranten auf das Konsulatsgelände, wo sie auf den jungen Mann einprügelten. Nur dank eines schnell reagierenden britischen Polizeibeamten konnte dieser wieder auf die öffentliche Straße gezogen werden.
Der Vorfall dürfte wohl nicht nur die britische Öffentlichkeit die nächsten Tage weiter beschäftigen. Er wirft auch unangenehme Fragen über den wachsenden Einfluss des chinesischen Sicherheitsapparats im Ausland auf, und wie sicher Auslandschinesen vor dem langen Arm des Staates in ihrer Wahlheimat sind. Auch für die Regierungen jenseits des Ärmelkanals ist das Problem durchaus relevant.