Eskalation in Tigray

Der vergessene Krieg im Norden Äthiopiens

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FILES-ETHIOPIA-TIGRAY-CONFLICT-UNRESTAPA/AFP/EDUARDO SOTERAS
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In dem Konflikt zwischen Tigray-Rebellen und der äthiopischen Regierung sind in den vergangenen Wochen womöglich mehr Menschen gestorben als in der Ukraine. Die UN warnen vor einem Blutbad. Die internationale Öffentlichkeit sieht weg.

Es ist ein Krieg, der sich fernab von den Augen der Weltöffentlichkeit abspielt – obwohl er womöglich mehr Tote gefordert hat als der Konflikt in der Ukraine: In der Provinz Tigray im Norden des ostafrikanischen Staates Äthiopien eskalieren die Kämpfe zwischen Rebellen und der Zentralregierung in Addis Abeba, die vom Nachbarland Eritrea unterstützt wird. Beobachter sprachen von mehr als 100.000 Toten allein in den vergangenen Wochen. Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell fand am Montag nach dem Treffen der EU-Außenminister in Luxemburg klare Worte: Noch nie sei die Situation dort so schlimm gewesen, gab er vor Journalisten zu Protokoll – weder in militärischer noch in humanitärer Hinsicht.

Die Vereinten Nationen schlagen schon lange Alarm. Rund 5,2 der gut 7 Millionen Menschen in Tigray seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, gab die Weltgesundheitsorganisation nun bekannt. UN-Generalsekretär António Guterres warnte am Montag, die Lage gerate außer Kontrolle. „Die Gewalt und die Zerstörung in Tigray haben ein schockierendes Ausmaß erreicht“, sagte der UN-Chef. „Das soziale Gefüge wird gerade in Stücke gerissen.“ Guterres forderte ein sofortiges Ende der Feindseligkeiten sowie einen Rückzug der Truppen Eritreas.

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