In 48 Prozent der Bachelor- und Diplomstudien werden gar keine oder wenige Prüfungen abgelegt. Das ist wenig effizient und für die Unis ein finanzielles Problem. Der Ruf nach neuen Aufnahmeverfahren wird wieder laut.
Für die Universitäten und ihre Studierenden sind die neuesten Forschungserkenntnisse alles andere als schmeichelhaft. Es könnte ihnen „Faulheit oder Planlosigkeit“ vorgeworfen werden. Das gesteht sogar ein Rektor. Denn die Statistik zeigt: In fast der Hälfte der in Österreich belegten Studien wird nicht aktiv studiert. Es werden also gar keine oder nur wenige Prüfungen abgelegt.
Das ist ein österreichisches Unikum. Hier gibt es im internationalen Vergleich einen immer noch relativ liberalen Hochschulzugang, zugleich eine geringe Prüfungsaktivität, eine vergleichsweise lange Studiendauer und häufige Studienabbrüche. Die neue Untersuchung des Instituts für höhere Studien (IHS) hat an 13 Universitäten untersucht, wie sich die Prüfungsinaktivität erklären lässt, welche Faktoren darauf Einfluss haben und wie man das ändern könnte.