"Keine Überraschung"

Kurz nennt Schmids Anschuldigungen "absurd"

"Ich freue mich darauf, zu beweisen, dass diese Anschuldigungen falsch sind", schreibt Kurz.
"Ich freue mich darauf, zu beweisen, dass diese Anschuldigungen falsch sind", schreibt Kurz.APA/HANS KLAUS TECHT
  • Drucken

Der Ex-Kanzler stellt auf Facebook die Glaubwürdigkeit der Aussagen von Thomas Schmid infrage. Dieser versuche, den Kronzeugen-Status zu erlangen, „indem er Anschuldigungen gegen andere“ erhebt.

Nachdem der ehemalige Finanz-Generalsekretär Thomas Schmid Ex-Kanzler Sebastian Kurz schwer belastet hat, meldet sich dieser am Mittwoch via Facebook zu Wort. Er appelliert an die Glaubwürdigkeit und will weiterhin beweisen, dass Schmids Aussagen falsch seien. Mehr noch: Er freue sich darauf, vor Gericht deren Unwahrheit zu beweisen.

Für ihn persönlich seien die Aussagen von Thomas Schmid „keine Überraschung“ schreibt Kurz. Der Ex-Finanzsekretär versuche, den Kronzeugen-Status zu erlangen, „indem er Anschuldigungen gegen andere, unter anderem gegen mich, erhebt, um selber straffrei auszugehen“.

Schmids Aussagen seien der WKStA „sehr willkommen", da diese nichts gegen ihn - Kurz - in der Hand habe. Von den Anschuldigungen, die Schmid erhebt, sei in den Chatnachrichten trotz deren Fülle „keine einzige zu finden“.

„Jeder hat das Recht, seine Aussage zu tätigen"

In weiterer Folge stellt Kurz Schmids Glaubwürdigkeit infrage. „Jeder hat das Recht seine Aussage zu tätigen, aber es sollte schon hinterfragt werden, welche Glaubwürdigkeit Aussagen haben, die in Wahrheit kein echtes Schuldeingeständnis sind, sondern das Ziel haben, für das eigene Fehlverhalten nicht bestraft zu werden, indem man andere beschuldigt“, schreibt der Ex-Kanzle. Schmid habe außerdem mehrmals zugegeben, gelogen zu haben.

„Der Vorwurf, dass ich mit einer mir unbekannten Meinungsforscherin, die ich noch nie im Leben getroffen habe und die selbst angegeben hat mich persönlich nicht zu kennen, eine Straftat begangen haben soll, ist aus vielen Gründen absurd“, gibt Kurz weiter an.

Anwalt will Tonbandaufzeichnung übermittelt haben

Betreffend des Budgets des Finanzministeriums „möchte er festhalten", dass er „im Jahr 2017 nicht nur als Außenminister ein Budget von über 500 Mio. Euro verantwortet habe, sondern auch als Obmann der Jungen ÖVP hunderttausende Euro und als Präsident der Politischen Akademie über zwei Mio. Euro und ab Mitte Mai 2017 als Obmann der ÖVP eine Parteienförderung von mehr als sieben Mio. Euro für das Jahr 2017 zur Verfügung hatte.“ Für ihn hätte es daher keinen Sinn gemacht, einige zehntausend Euro pro Jahr im Finanzministerium zu veruntreuen.

Kurz' Anwalt Werner Suppan verlautbarte am Nachmittag, den Behörden eine Tonbandaufzeichnung übermittelt zu haben. Diese sollen Schmids Aussagen "widerlegen". "Diese Tonbandaufzeichnung stellt eine Bombe für den derzeitigen Ermittlungsstand dar und widerlegt massiv die Aussagen, die Thomas Schmid bei den Einvernahmen geäußert hat, um Kronzeuge zu werden", betonte Suppan in einem Statement.

Mitreden bei der Causa Schmid: Was bleibt von der türkisen ÖVP? Diskutieren Sie mit!

>>> Hier geht's zum Forum

(vahe)


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.