Austria 22

Die Österreicher des Jahres 2022 stehen fest

Clemens Fabry
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In sieben Kategorien wurden am Mittwochabend in Wien Frauen und Männer ausgezeichnet, die in ihrem Bereich Außergewöhnliches leisten.

Sie forschen und unterrichten an renommierten ausländischen Hochschulen, unterstützen in Österreich ankommende Flüchtlinge und setzen sich für mentale Gesundheit sowie gegen Gewalt an Frauen ein, betreiben Klimaforschung, achten mit ihren Unternehmen auf nachhaltiges und verantwortungsbewusstes Wirtschaften, begeistern die Bevölkerung mit hoher Schauspielkunst.

So unterschiedlich ihre Betätigungsfelder sein mögen, so ähnlich sind sie einander in ihrer Kreativität, Weitsichtigkeit, Entschlossenheit, Uneigennützigkeit und in ihrem Mut. Deswegen wurden sie vor den Vorhang geholt und am Mittwochabend bei der Austria-22-Gala in den Wiener Sofiensälen in sieben Kategorien als Österreicherinnen und Österreicher des Jahres 2022 ausgezeichnet.

Denn zum 19. Mal kürte „Die Presse“ Menschen, die Herausragendes geleistet haben – und namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Start-up-Szene, Sport, Kunst, Kultur und Zivilgesellschaft folgten der gemeinsamen Einladung von „Presse“-CEO und Styria-Vorstand Herwig Langanger, „Presse“-Herausgeber und -Chefredakteur Rainer Nowak sowie Andreas Rast, seit September ebenfalls Geschäftsführer der „Presse“.

Hochkarätige Gäste

Als Gäste erwartet wurden unter anderem Peter Launsky-Tieffenthal, Generalsekretär für auswärtige Angelegenheiten im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer, Erwin van Lambaart, Generaldirektor der Österreichischen Lotterien, die FFG-Geschäftsführer Henrietta Egerth-Stadlhuber und Klaus Pseiner, ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher, Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl, Bundestheater-Geschäftsführer Christian Kircher, KSV-1870-Chef Ricardo-José Vybiral, Reinhard Gojer, Vorstandsdirektor der Donau-Versicherung, Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl, Öbag-Vorständin Edith Hlawati, Post-Vorstand Peter Umundum, PwC-Geschäftsführer Peter Perktold, Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, und Othmar Ederer, Vorstandsvorsitzender der Grawe-Vermögensverwaltung. Zu den Gratulanten zählten auch der Styria-Vorstandsvorsitzende, Markus Mair, und der Vorsitzende des Styria-Aufsichtsrats, Friedrich Santner.

Ermittelt wurden die Österreicherinnen und Österreicher des Jahres auch heuer wieder in einem zweistufigen Verfahren: „Die Presse“-Leser und User der „Presse“-Website wählten aus den jeweils fünf Nominierten mit ihren Stimmen die je drei Finalisten pro Kategorie. Unter den drei Bestgereihten kürte schließlich eine Fachjury die Siegerinnen und Sieger.

Nachhaltig erfolgreich

In der Kategorie Erfolg international wurde der international renommierte Klimaökonom Gernot Wagner ausgezeichnet, er unterrichtet und forscht seit 2019 an der Columbia Business School. Zuvor war der in Amstetten geborene Wagner an der New York University und der Harvard University tätig. In der Kategorie Unternehmen mit Verantwortung fiel die Entscheidung auf die Familie Berghofer von Adler Lacke. Das Traditionsunternehmen hat Vertriebstöchter in mehreren Ländern, produziert wird aber immer noch in Tirol. Beim Sonderpreis Digitalisierung überzeugte Roman Heinzle von Moveeffect – einer App, um die Gesundheit der Mitarbeiter von Unternehmen zu fördern. Den Sonderpreis Innovation sicherten sich Martin Foussek und Thomas Niss von Sunrise Capital – einer App, um unkompliziert diverse Investments zu tätigen.

Ausgezeichnet in der Kategorie Klimainitiative wurde Georg Kaser, er ist ein weltbekannter Klima- und Gletscherforscher. Der Glaziologe hat fast zwei Jahrzehnte lang am Bericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) mitgearbeitet. In der Kategorie Start-ups setzte sich Theresa Imre durch. Sie gründete mit markta.at eine Alternative zum globalen Handel von Lebensmitteln, um Zugang zu hochwertigem, regionalem Essen zu ermöglichen.

Andrea Steiner, Leiterin des Wegener Center an der Universität Graz, nutzt Satellitendaten, um zu zeigen, wie sich Wetter und Klima langfristig ändern. Sie wurde in der Kategorie Forschung als Österreicherin des Jahres ausgezeichnet. In der Kategorie Kulturerbe gewann Kammerschauspielerin Maria Happel. Wer sich in Österreich für die darstellenden Künste interessiert, kommt an Happel nicht vorbei. Diese Theaterfrau spielt virtuos auf vielen Klavieren.

Beim humanitären Engagement setzte sich Hanife Ada durch. Mit ihrer Initiative Yetis Bacim („Hilf mir, Schwester“) hilft sie Betroffenen von Gewalt in Beziehungen in ein neues Leben. Sie selbst war einst Opfer von häuslicher Gewalt und konnte sich erst nach vielen Jahren befreien. Diese Kategorie ist die einzige, bei der nur die Leser und User über die Gewinnerin oder den Gewinner entscheiden, und auch die einzige mit einer Dotierung.

Die Ränge eins bis drei erhalten jeweils 10.000 Euro. Auf den Plätzen (ohne Reihung) landeten Tanja Maier – sie verteilt unter anderem Lebensmittelgutscheine an ukrainische Flüchtlinge – und Marina Sorgo, Vorsitzende des Bundesverbands der Gewaltschutzzentren Österreich. Diese Zentren bieten umfassende Betreuung für Betroffene von Gewalt. Auch Angehörige von Betroffenen werden bei Bedarf betreut. Zur Verfügung gestellt wird das Preisgeld von sämtlichen Partnern der Austria 22. Mit an Bord waren erneut das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA), die Forschungsförderungsgesellschaft FFG, die Österreichischen Lotterien, der Österreichische Rundfunk, die Wirtschaftskammer Österreich sowie der Verbund.

Die Höhepunkte der Gala, die von „Im Zentrum“-Moderatorin Claudia Reiterer begleitet wurde, sendet der ORF am Nationalfeiertag um 23.25 Uhr auf ORF 2.

Die Gewinner

Erfolg international: Gernot Wagner (Klimaökonom).

Unternehmen mit Verantwortung: Familie Berghofer (Adler Lacke).

Digitalisierung: Roman Heinzle (Moveeffect).

Innovation: Martin Foussek und Thomas Niss (Sunrise Capital).

Klimainitiative: Georg Kaser (Gletscherforscher).

Start-ups: Theresa Imre (markta.at).

Forschung: Andrea Steiner (Klimaforscherin).

Kulturerbe: Maria Happel (Schauspielerin).

Humanitäres Engagement: Hanife Ada (Yetis Bacim), Tanja Maier (Cards for Ukraine), Marina Sorgo (Österreichische
Gewaltschutzzentren).

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