Ermittlung

Warum Kurz belastet und Blümel entlastet wird

NATIONALRAT: KURZ / BLUeMEL
ROLAND SCHLAGER / APA / pictured
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Schmids Aussagen untermauern die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Kurz spricht von Lügen. Gernot Blümel kommt gut weg.

Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache war der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) eine Lehre: Seine Freisprüche haben gezeigt, dass mit Chatauswertungen allein kein Prozess zu gewinnen ist. Vor einem Gericht braucht es gute Zeugen. Und Ex-Finanzgeneralsekretär Thomas Schmid zeigte sich bereit, gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz auszusagen. Dafür winkt ihm ein Kronzeugenstatus. Auf der anderen Seite entlastet er auch den ein oder anderen Weggefährten: Ex-Finanzminister Gernot Blümel etwa.
„Ich möchte die Verantwortung für das übernehmen, was ich gemacht habe, möchte aber nicht das Bauernopfer für diejenigen sein, die versuchen, sich jetzt an mir abzuputzen und mir alles allein umzuhängen. Das ist nicht nur Sebastian Kurz, sondern das sind auch andere, wie etwa andere Finanzminister“, sagte Schmid eingangs. Darauf folgten fünfzehn ganztägige Aussagen, die Kurz' Position teils massiv verschlechtern.

Selbst- und Fremdbelastung

Schmid ist durchaus geständig: etwa, was die von Ex-Familienministerin Sophie Karmasin initiierten Umfragen betrifft, die zwar der ÖVP zugutegekommen, aber vom Finanzministerium bezahlt worden sein sollen. Er gibt zu, ja, er habe das organisiert. Und dann folgt ein großes Aber: „Ja, das war ihm (Sebastian Kurz, Anm.) klar. Mir ist ganz wichtig zu betonen, dass ich dieses Tool nur deswegen umgesetzt habe, weil ich von Kurz den Auftrag bekommen habe. Ich habe dieses Tool für Kurz umgesetzt.“


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