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Exzellenz aus NÖ: Der „Wissenschaft Zukunft Preis 2022“

©Klaus Ranger
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Die Wissenschaft Zukunft Preise (WZP) der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich mbH würdigen herausragende Leistungen junger Forscher:innen, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen.

Mit dem Preis, der dazu beitragen soll, die junge Forschung zu fördern, werden exzellente akademische Abschlussarbeiten mit Niederösterreich-Bezug ausgezeichnet.

Insgesamt wurden heuer vier Arbeiten mit dem Wissenschaft Zukunft Preis prämiert, zusätzlich wurden vier Anerkennungspreise sowie zwei Würdigungspreise des Landes Niederösterreich verliehen.

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Der Wissenschaft Zukunft Preis wird auch nächstes Jahr wieder an Verfasser:innen von Bachelor-, Master- sowie Doktorarbeiten vergeben.

Die Preisträger:innen des Jahres 2022 sind folgende:

Alina Lenzer, BSc:

Alina Lenzer untersucht in ihrer Bachelorarbeit „Determining Reactive Oxygen Species Production in Mitochondria respiring on Succinate“ die Möglichkeit, Schädigungen der Mitochondrien mithilfe von Succinat entgegenzuwirken. Diese Salze und Ester der Bernsteinsäure werden bei bestimmten ischämischen Krankheiten gebildet und kehren die Elektronentransportkette des Mitochondriums um. Dieser Ansatz bewegt sich von der Grundlagenforschung weg und könnte zukünftig eine Therapie bestimmter mitochondrialer Schädigungen ermöglichen.

Für ihre Untersuchungen hat Alina Lenzer außerdem eine neue Isolationsmethode etabliert, bei der die Mitochondrien – die „Kraftwerke der Zelle“ – gesund erhalten und durch den Prozess nicht verunreinigt werden.

©Jasmina Dzanic

Dipl.-Ing. Jakob Tuna, BSc: „Wohin mit der Logistik? Entwurf eines sektoralen Raumordnungsprogramms für Logistik in Niederösterreich“

In seiner Diplomarbeit legt der Raumplaner Jakob Tuna das Konzept einer optimalen Logistikplanung für das gesamte Bundesland vor.

Er zeigt auf, dass die Planung für Güterumschlagplätze zumeist nur lokal über die Flächenwidmungspläne der Gemeinden erfolgt. Dadurch werden Logistikzentren oft an wenig geeigneten Standorten angelegt. Mit entsprechender Planung ließen sich aber zahlreiche positive Effekte verwirklichen. Die optimierte Standortwahl verkürzt Transportwege und bringt eine deutliche Reduktion bei der Emission von Treibhausgasen.

Tuna hebt die Standortfrage auf eine überregionale Ebene und entwickelt ein landesweites Logistikkonzept auf Basis des niederösterreichischen Raumordnungsgesetzes 2014. Neben den rein ökonomischen Aspekten hat die Arbeit vor allem in Hinsicht auf den Klimawandel großes Zukunftspotenzial.

©Jasmina Dzanic

Dipl.-Ing.in Dr.in Claudia Kolm, Bakk.techn.:

Nicht zuletzt in der Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig die Analyse der Keimbelastung in Abwässern ist. In ihrer Dissertation „Development of novel approaches for the molecular detection of health-relevant bacteria in water“ entwickelt Claudia Kolm eine Reihe von Schnelltestverfahren zum Nachweis bakterieller Verunreinigungen. Herkömmliche Tests sind technisch aufwändig und liefern Ergebnisse oft erst nach 18-72 Stunden. Mit der von Claudia Kolm vorgestellten Methode hingegen lassen sich bakterielle Verunreinigungen in allen Arten von Gewässern auch ohne teure Gerätschaften zuverlässig nachweisen. Aufgrund ihres hohen Innovationsgrades wurde die Arbeit auch mit dem österreichischen Hygienepreis ausgezeichnet.

©Jasmina Dzanic

Dr. Klemens Kremser:

Klemens Kremser wird für seine Dissertation „Urban mining – Potential bioleaching applications for metal recovery from low grade artificial ores” ausgezeichnet, in der er eine Methode vorstellt, mit der sich Metalle aus dem Abfall von Müllverbrennungsanlagen rückgewinnen lassen. Mithilfe der aus dem Bergbau bekannten „biologischen Laugung” lassen sich Metalle wie Kupfer, Nickel, Zink, Eisen, Chrom und Mangan ohne Chemikalien unter Verwendung säureresistenter Bakterien gewinnen.

Herkömmliche Methoden der Metallgewinnung, die üblicherweise mit hohem Energieeinsatz und/oder Verwendung umweltschädlicher Chemikalien verbunden sind, sollen dadurch ersetzt werden. Mit der Methode Kremsers sollen die in Schlacken und Asche enthaltenen Metalle umweltfreundlich und kosteneffektiv erschlossen werden – im Fall von Kupfer und Zink sogar zum Teil in höheren Konzentrationen als in bereits erschlossenen Minen.

©Jasmina Dzanic

Neben den Preisträger:innen wurden Anerkennungspreise an Juliane Burghardt, Nicole Dörr, Thomas Gremmel und Kathrin Kober-Rychli verliehen. Würdigungspreise gingen an Sonia Vallet und Gerhard Weber.

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