Buchpreis für Kim de l'Horizon: Alle Hände voll zu tun, Hassbotschaften zu löschen

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Entertainment Bilder des Tages 19.10.2022 Buchmesse Frankfurt Messegel�nde ARD B�hne Forum Buchbesprechung Blutbuch v. l(c) IMAGO/HEN-FOTO (IMAGO/Peter Henrich (HEN-FOTO))
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Nach dem Sieg beim Deutschen Buchpreis hat Kim de l'Horizon Hassbotschaften bekommen. Der Verlag hatte für Auftritte bei der Buchmesse einen Sicherheitsdienst engagiert.

Kim de l'Horizon hat heuer den Deutschen Buchpreis gewonnen, als erste non-binäre Person, und entsprechend groß ist das Interesse auf der Frankfurter Buchmesse, die gestern startete. Der Preis sorgt aber auch für Sorgen bei Kim de l'Horizons Verlag, DuMont. Neben vielen Glückwünschen häufen sich gerade im Netz die queerfeindlichen Angriffe auf Autor:in und Werk, berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger". Demnach habe die Social-Media-Beauftragte alle Hände voll zu tun, Hassbotschaften zu löschen. Zudem würde es sich häufen, dass auf Amazon Menschen extrem schlechte Bewertungen für den Roman „Blutbuch“ abgeben – ohne das Buch gelesen zu haben. Der Verlag habe einen Sicherheitsdienst engagiert, um Kim de l'Horizons zu schützen. Die Termine sollen aber wie geplant stattfinden.

Beim ersten Auftritt auf der Buchmesse sagte Kim de l'Horizon, die Aufmerksamkeit durch den Buchpreis solle auch dazu nutzen, ein politisches Zeichen zu setzen, glaubt aber, dass die Jury ihre Entscheidung nicht aus politischen Gründen getroffen hat.

"Ich denke, es ist in dieser Gesellschaft sehr üblich, dass nicht-männliche Körper auf ihre Körper reduziert werden und aufgrund von geschlechtlichen Merkmalen diskriminiert werden", sagte Kim de l'Horizon. Von den Hassbotschaften zeigte sich de l'Horizon überrascht: "Ich weiß noch nicht, wie ich damit umgehe. Ich muss mir eine Rüstung zulegen."

Die Arbeit an dem Roman habe zehn Jahre gedauert. Ursprünglich sollte es ein konventioneller Roman werden, dieser Plan sei aber gescheitert. Dabei habe sich ein Stil entwickelt, den Kim de l'Horizon als "eine flüssige Art des Schreibens" beschreibt. Die Arbeit an dem Buch habe "ein Gefühl der Selbstwirksamkeit" erzeugt: "die Dinge, von denen ich gelernt habe, sie seien nicht sagbar, sie seien nicht lebbar, dass ich denen einen Ort geben konnte".

(APA/dpa/Red.)

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