Kolumne

Achtung: Alarmstufe Rot

Sprechblase
SprechblaseClemens Fabry
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Sprechblase Nr. 464. Warum wir neuerdings gern „alert“ sind.

In Wien fühlt man sich – Pardon, man wird ja außerhalb der Garçonnière und jenseits des Lavoirs auf dem Trottoir ein wenig Französisch parlieren dürfen, bevor man ein Fall für die Pompfüneberer wird – mitunter malad. Weniger kränkelt man dabei durch den Herbst. Eher ist man für kurze Zeit angeschlagen oder aus Unlust indisponiert.

Selten sagt man im umgekehrten Fall, wenn man gerade munter und aufgeweckt ist: „Was bin ich heute doch“ – Achtung, Sprechblase – „alert!“

Flink, lebhaft, geistig beweglich und dynamisch verstand man bis vor Kurzem unter alert.

Doch aktuell sind viele Menschen im (Dauer-)Krisenmodus angelangt. Und da ist, wer alert ist, in Anlehnung an das Englische, in Alarmbereitschaft.

Seien Sie also gewarnt und auf der Hut, wenn jemand alert ist – und bitte: keinesfalls begeistert.

In den Sprechblasen spürt Michael Köttritsch, Leiter des Ressorts "Management & Karriere" in der "Presse", wöchentlich Worthülsen und Phrasen des Managersprechs auf und nach.

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