Rund um die französische Hauptstadt wird das Konzept der neuen traditionellen Architektur immer beliebter: viel Wasser, viel Grün, Urbanismus in menschlichen Dimensionen, keine Autos an der Oberfläche. Zu schön, um wahr zu sein?
Es waren die Könige der Postmoderne, die glaubten, die Pariser Vororte retten zu können: Ricardo Bofill und Manuel Núñez Yanowsky betonierten riesige Plattenbauten mit neoklassizistischem Design in die Beaulieus, die sich zwar als Filmkulisse eigneten, Bewohnern und Behörden aber Kopfzerbrechen machten. Gedacht als „Versailles fürs Volk“, diskutierte man später gar den Abriss der Espaces d'Abraxas. Inzwischen wurden zwar manche der über die Île-de-France verstreuten Bauten saniert, die einschüchternde Geste blieb aber: riesige Bühnenbilder mit Wiederholungen von Versatzstücken, nur auf sich bezogen, die Bewohner Komparsen in einem Stück ohne Schlussapplaus – absurdes Architektur-Theater, bei der Uraufführung bewundert von Architektur-Aficionados.