FPÖ

Der Schwarzen Leid ist der Blauen Freud

Herbert Kickl
Herbert KicklIMAGO/SEPA.Media
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Dass Thomas Schmid die FPÖ nicht belastet, lässt sie vom Skandalhauptschauplatz verschwinden. Nebenschauplätze gibt es aber genug.

Wien. In Österreich messen die Parteien ihren eigenen Erfolg gern daran, ob es anderen noch schlechter geht. Demnach geht's der FPÖ gerade richtig gut: Die Ermittlungen rund um Sebastian Kurz fanden ihre Anfänge nach Veröffentlichung des Ibiza-Videos im Sommer 2019. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) führte auch viele FPÖ-Politiker als Beschuldigte. Nun wurde Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schon in einer Causa rechtskräftig freigesprochen. In einer anderen schaut es gut aus. Die Ermittlungen gegen Ex-Infrastrukturminister Norbert Hofer wegen Postenschacherei bei der Asfinag wurden eingestellt. Und auch Thomas Schmid belastet die FPÖ nicht weiter. Einen FPÖ-ÖVP-Casinos-Deal kenne er nicht, sagte er. Das freut etwa Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, der wegen fraglicher Vorstandsbestellungen als Beschuldigter geführt wird. Markus Tschank, der Schatzmeister der FPÖ? Kennt Schmid nicht.

Somit rutscht die FPÖ, was diesen Themenkomplex betrifft, in der negativen Wahrnehmung der Öffentlichkeit in den Schatten der ÖVP. Die Blauen beteiligen sich sogar noch an der Aufarbeitung im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss.

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