Mein Samstag

Brezen und Toblerone

Neulich bin ich mit einem Sensationsfund aus dem Supermarkt nach Hause gekommen: Denn im Tiefkühlregal gibt es jetzt unsere Lieblingsbrezel aus Graz zum Fertigbacken.

Wenn Sie nichts mit Graz am Hut haben, denken Sie vielleicht an Laugenbrezel, die man im Rest der Landes isst. Die Grazer Variante (die sogenannten Wagner-Brezen, tatsächlich mit „n“ am Ende) ist aber etwas komplett anderes. Woraus sie bestehen, wollte ich gerade ergooglen, aber es stellt sich heraus: Das Rezept, nach dem sie schon seit den 1920ern gebacken werden, ist geheim, weshalb ich Ihnen leider nur sagen kann: Sie sind schlanker, heller und knuspriger als alles andere in Brezenform.

Und irgendwie das Grazer Pendant zu den Salzburger Mozartkugeln, und auch wenn sie vielleicht ein klein wenig unglamouröser klingen und unter Umständen nicht ganz so weltberühmt sind: Wir lieben sie. Dass es sie jetzt also auch in Wien gibt, hat uns einerseits sehr gefreut.

Andererseits auch nicht. Und das nicht nur, weil man in Energiesparzeiten wie diesen darüber nachdenken kann, ob man für zwei, drei schlanke Brezen das Backrohr aufdrehen sollte. Sondern eher, weil das Besondere an den Brezen natürlich auch immer die Tatsache war, dass es sie nur in Graz gibt und sie daher für uns nicht dauernd verfügbar sind. Genau aus diesem Grund ist es schon auch ein bisschen schade, dass es so viele Produkte aus anderen Ländern hierzulande zu kaufen gibt. Als ich ein Kind war, waren die Grissini, die uns Nachbarn aus dem Lignano-Urlaub mitgebracht haben, eine echte Sensation. Meine Lieblingskekse aus England etwa, die Digestives (der Name klingt für unsere Ohren seltsam, sie sind aber super), kaufe ich aus Prinzip nur auf den Britischen Inseln. Und Reese's Peanut Butter Cups schmecken besser, wenn sie einem jemand aus den USA mitbringt. (Schlecht wird einem nach maximal zwei Stück aber so oder so.) Spezieller ist irgendwie auch jene Toblerone, die man auf dem Flughafen kauft. In diesem Sinne: Schöne Herbstferien! Falls Sie wegfliegen: Denken Sie an die Toblerone!

E-Mails an:mirjam.marits@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2022)

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