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Offener Dreikampf um das Präsidentenamt in Slowenien

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SLOVENIA-POLITICS-ELECTION-DEBATEAPA/AFP/JURE MAKOVEC
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Am Sonntag wird sich im ersten Durchgang weisen, wer es gegen den konservativen Ex-Außenminister Anže Logar in die Stichwahl schafft.

Belgrad/Ljubljana. Zwei Frauen und fünf Männer wollen Sloweniens scheidenden Präsidenten, Borut Pahor, beerben. Laut Umfragen wird am Sonntag ein Dreikampf über den Einzug in die Stichwahl am 13. November entscheiden. Die Demoskopen sehen den von der rechten Oppositionspartei SDS unterstützten Ex-Außenminister Anže Logar mit deutlich über 30 Prozent der Stimmen klar vorn. Unklar ist, wer der Gegner des 46-jährigen Diplomaten im zweiten Wahlgang sein wird: Die unabhängige Anwältin und Ex-Informationsbeauftragte Nataša Pirc Musar ist mit gut 20 Prozent nur knapp vor dem von der sozialdemokratischen SD spät nominierten EU-Abgeordneten Milan Brglez.

Auch wenn der Staatschef offiziell der Oberbefehlshaber der Armee ist, hat der Präsident in der Alpenrepublik überwiegend repräsentative Aufgaben. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern Milan Kučan (1990–2002), Janez Drnovšek (2002–2007) und Danilo Türk (2007–2012) setzte der nun nach zwei Amtsperioden aus dem Amt scheidende Pahor als Staatschef in der Außenwirkung bewusst auf soziale Medien: Vor allem als fleißig knipsender „Instagram-Präsident“ sorgte der populäre Ex-Premier im In- und Ausland für Aufsehen. Mit politischen Botschaften hielt sich der auf Volksnähe setzende Sonnyboy der Sozialdemokraten indes auffallend zurück.

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Logar lag nach Auszählung von elf Prozent der Stimmen auf 35,2 Prozent. Die politische Quereinsteigerin Nataša Pirc Musar kam auf 25,9 Prozent der Stimmen und dürfte damit den Platz in der Stichwahl sicher haben, da der EU-Abgeordnete Milan Brglez als Drittplatzierter nur 15,8 Prozent erreichte.

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