Bildstark bis poetisch begleiten britische Tageszeitungen die Desaster der regierenden Konservativen. Für den Kampf um die Nachfolge der Premierministerin verwenden manche eine fast religiöse Sprache. Andere sind in Alarmstimmung.
Bei Haupt- und Staatsaktionen laufen britische Medien zur Höchstform auf. Was für wilde Wochen haben sie hinter sich! Erst folgt Liz Truss auf den skandalösen konservativen Premierminister Boris Johnson. Zwei Tage nach deren Angelobung stirbt Queen Elizabeth II. Kaum ist deren Sohn Charles König, tritt Truss nach irrem Zickzack zurück.
Wie haben Londons Blätter den abenteuerlichen Informationsfluss dieses Wochenende bewältigt? „The Daily Mail“, Leibblatt für Soldaten, Hausfrauen und Pfarrer, glaubte bereits am Freitag zu wissen, welches Duell dräut, gab ihm einen religiösen Touch – quasi ein Armageddon rechter Seelen: „Boris v Rishi: Fight for soul of the Tories“ lautete die Schlagzeile zum bevorstehenden Kampf zwischen Johnson und Ex-Finanzminister Sunak. Am Samstag folgte die Frage: „Could Boris and Rishi now unite to save Tories?“ Ein Heiland verzweifelt per „Mail“ gesucht.