Klima:Wandel

Wie man eine Pipeline in die Luft jagt

 Das 84 Millionen Euro teure Gemälde von Van Gogh hat die Attacke mit  Tomatensuppe, von Glas geschützt, gut überstanden.
Das 84 Millionen Euro teure Gemälde von Van Gogh hat die Attacke mit Tomatensuppe, von Glas geschützt, gut überstanden. IMAGO/ZUMA Wire
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Klimaaktivisten kleben sich auf Straßen, beschütten Gemälde, demolieren Autos und rufen zur Sabotage fossiler Infrastruktur auf. So zerstört sich die Klimabewegung selbst.

Keine Sorge, der Titel ist nur dazu da, um Ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Sie erfahren weder etwas über das Leck in der Nord-Stream-Pipeline, noch darüber, wie Sie Öl- und Gasleitungen zerstören können. Im besten Fall vielleicht, warum einige Leute das wollen. Aber Aufmerksamkeit ist nun einmal die halbe Miete. Das haben sich wohl auch die beiden Klimaktivistinnen gedacht, die kürzlich in die National Gallery in London marschiert sind und zwei Dosen Heinz Tomatensuppe auf Van Goghs „Sonnenblumen“ geschüttet haben. Noch einmal Entwarnung: Das 84 Millionen Euro teure Gemälde war hinter Glas und wurde nicht beschädigt. Die Mitglieder von „Just Stop Oil“ konnten die Minute medialen Rummels nutzen und fragten: „Was ist mehr wert, Kunst oder Leben?“

Es war ein bizarrer Moment. Aber bei weitem nicht der einzige, den uns Umweltschützer jüngst beschert haben. Sie greifen zu immer extremeren und verzweifelteren Methoden, um die Apathie der Politik in Sachen Klimaschutz zu beenden: In Wien klebten sich Aktivisten auf den Ring, in Paris an ein Bild von Pablo Picasso. Klimaschützer stürmten die Tour de France und Formel-Rennen. Die „Tyre Extinguishers“ gehen einen Schritt weiter und lassen (auch in Österreich) Luft aus den Reifen der SUVs, die global gemeinsam fast so viel CO2 ausstoßen wie der fünftgrößte Emittent der Welt, Japan. Die Aktionen finden auch innerhalb der Szene nicht nur Anhänger, manchen aber geht auch der kreative Widerstand noch nicht weit genug.

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