Serie: Wiener Originale

Reichsgräfin Triangi: Wissen Sie, dass ich eine Göttin bin?

Reichsgräfin Triangi
Reichsgräfin TriangiIllustration: Peter Sengl
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Selbstdarstellung, Selbstüberschätzung und schillernde Eskapaden prägen das Leben der Reichsgräfin Triangi. Im Zwischenkriegs-Wien wird sie als Flötistin, Sängerin und Tänzerin bekannt und belächelt.

Beatrice Cita Albano Antoinette Reichsgräfin Triangi von und zu Latsch und Madernburg, Baronin von Maderno Riedhorst, Freifrau von Tyrol, Trientiner Edeldame, verwitwete Rindskopf, née Samek. In Kurzform: Reichsgräfin Triangi. Doch die Dame mit exhibitionistischem Drang, das Wiener Original der Zwischenkriegszeit, kann bitterböse werden, wenn man sie nicht mit vollem Namen anspricht.

Das wagt auch niemand. Weder am Graben, wo man die stadtbekannte Persönlichkeit – fantasievoll kostümiert – täglich treffen kann noch beim Ringstraßenkorso noch im Hotel Bristol, einem früher beliebten Treffpunkt der Aristokratie, noch in ihrem Stammcafé. Wenn sie im Fenstergucker schwungvoll durch die Drehtür rauscht, zaubert sie sofort ein mildes Lächeln auf die Gesichter der Garderobiere, Sitzkassiererin und des Obers in seinem speckigen Smoking. Auch die Stammgäste vergessen kurz die Bridgekarten und die Diskussionen über die Weltwirtschaftskrise.

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