Mehmet Ünal betreibt in Wien-Favoriten das Lokal Közde Döner.
Döner Kebab

Der Döner: 50 Jahre erfolgreich am Spieß

Im West-Berlin der 1970er-Jahre erfunden, ist der Döner Kebab Teil der mitteleuropäischen Esskultur geworden. Heute ist der Döner mehr als ein günstiger Imbiss, er wird zum Qualitätsgericht – und zu einer kulinarischen Spielwiese. Ein Blick ins Fladenbrot.

Nichts anderes als Gold wechselt hier über die Theke den Besitzer, meisterlich eingebettet in ein halboffenes Fladenbrot, eingeschichtet zwischen dünnen Fleischscheiben, zwischen Kraut und Soßen, über dem Gemisch thront eine Tomatenscheibe. „Wie kann man das sonst erklären“, holt Beyto Karakülah aus und setzt noch einmal zur Erklärung an, denn es ist wichtig, es geht um Zwiebeln. „Die weißen Zwiebeln sind wie Silber“, sagt er, „und die roten wie Gold.“ Er gehe mit Gold, denn er gehe immer mit Qualität. Der Rest sei ja selbstredend. Karakülah zeigt auf die Schlange vor seinem Imbiss „Berliner Döner“ in der Wiener Zieglergasse, dabei ist erst Nachmittag, die eigentlichen Menschentrauben entstehen ab 18 Uhr.

Der „Berliner Döner“ gehört zu den besten der Stadt, das sagen zumindest diverse Bewertungen, in jedem Fall aber leistete diese Niederlassung einen Beitrag zur nächsten Entwicklungsstufe des Kebab. Seit einigen Jahren wird verstärkt über Bio gesprochen, über Nachhaltigkeit, über Mischung und Qualität im Fladenbrot. Im 50. Jahr seiner Erfindung wird der Döner Kebab gentrifiziert, er findet seinen Weg hinaus aus der Billigkultur.

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