In St. Georgen im Attergau hoffen der Syrer Khaled und der Tunesier Moumen auf eine bessere Zukunft. Währenddessen ist der Ort hin- und hergerissen zwischen Hilfsbereitschaft und völliger Überlastung.
Die jungen Burschen sitzen zu viert mit gebeugten Köpfen vor dem Pfarramt in St. Georgen im Attergau. Ihre dunklen Haare hängen über den Bildschirm eines Smartphones, später reichen sie Zigaretten herum. Ein paar Meter weiter weg spaziert ebenfalls eine kleine Gruppe junger Männer durch den mit Pflastersteinen gesäumten Ort. Sie ähneln einander auf den ersten Blick. Dunkles Haar, Jeans oder Jogginghose, schwarze oder dunkelblaue Jacken und Pullover. Sie alle visieren früher oder später die Trafik gegenüber dem Pfarramt an. Dort gibt es Zigaretten und SIM-Karten – zwei Dinge, die die jungen Männer dringend wollen.
Der 19-jährige Khaled ist einer von ihnen. Er kommt aus der Rebellenhochburg Idlib in Syrien. Seine schlanken Beine stecken in viel zu dünnen blauen Jogginghosen. Über das braune Haar, das sein bubenhaftes Gesicht umrahmt, hat er seine blaue Kapuze gezogen. Socken trägt er an diesem frischen Herbsttag keine. Er zieht an einer Zigarette. Khaled ist einer von rund 250 Bewohnern des Erstaufnahmezentrums Thalham im oberösterreichischen St. Georgen im Attergau.