Hintergrund

Die neue Weltordnung im Tennis

Ein Typ, wie das Tennis ihn braucht: der 24-jährige US-Amerikaner Frances Tiafoe.
Ein Typ, wie das Tennis ihn braucht: der 24-jährige US-Amerikaner Frances Tiafoe. (c) IMAGO/AFLOSPORT (IMAGO/Ken Asakura)
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Nach dem Rücktritt von Roger Federer ist ein Teil der „Big 3“ bereits Geschichte, Rafael Nadals Abschied scheint nah. Wie also sieht die Tenniswelt der Zukunft aus?

Alle wussten es, nur wirklich wahrhaben wollte es niemand. Irgendwann aber musste er kommen, der Moment, in dem die „Big 3“ nicht mehr sind. Dass Roger Federer den Anfang machen und vor Rafael Nadal und Novak Djoković zurücktreten würde, war dann doch naheliegend. Vor vier Wochen hatte sich der Schweizer, mit 41 fünf bzw. sechs Jahre älter als seine beiden Dauerrivalen, im würdigen Rahmen des Laver Cup in London tränenreich von der großen Bühne verabschiedet. Wie die Tenniswelt ohne Federer aussehen könnte, ließ sich bereits 2020 und 2021 erahnen, als der sich mit Knieproblemen herumschleppende Basler nur noch an sechs Turnieren teilnahm.

Auch die Spielervereinigung ATP hatte diesen Tax kommen gesehen. Und gefürchtet. „Intern war da immer diese Keule, was in der Zeit nach Roger, Rafa und Novak passieren würde“, sagt Herwig Straka, Mitglied des ATP Board of Director. Federer, das ist unbestritten, hatte Tennis auf ein völlig neues Level gehoben. Ein besserer Botschafter ließe sich nicht einmal erfinden. „Er ist eine Ausnahmeerscheinung, spielerisch und menschlich.“ Spätestens mit dem Rücktritt von Rafael Nadal – er gilt 2023 als wahrscheinlich, die French Open sind ein heißer Tipp – wird sich eine Sportart, die sich in den vergangenen 20 Jahren zu weiten Teilen über drei Spieler definiert hat, vielleicht nicht neu erfinden, aber zumindest neu ausrichten müssen.

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