Medienimperium

Mateschitz und die Medien: Gegenwelten im Namen des roten Stiers

Das kleine Medienimperium, das Mateschitz sich aufbaute, war in Form und Inhalt von seiner Ideologie, seiner Weltsicht, seiner Person geprägt.(c) APA/ERWIN SCHERIAU (ERWIN SCHERIAU)
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„Red Bulletin“ feiert das Wagnis, „Carpe Diem“ die Idylle, „Servus TV“ den Gestus des Anti-Mainstreams: Mateschitz hat sie alle geprägt.

Weit verbreitet ist die Ansicht, dass auch Medienunternehmer „nur an ihren Profit denken“ und die Inhalte nur als Mittel zu diesem Zweck sehen. Dietrich Mateschitz war ein gutes Argument gegen dieses vulgärmaterialistische Vorurteil. Das kleine Medienimperium, das er sich aufbaute, war in Form und Inhalt von seiner Ideologie, seiner Weltsicht, seiner Person geprägt. Bis hin zur netten Schrulle, fast alle Titel lateinisch zu wählen: „Servus“, „Addendum“, „Terra Mater“, „Carpe diem“, „Pragmaticus“.

Dabei war just die Zeitschrift, die noch keinen lateinischen Namen bekam, das 2007 gegründete „Red Bulletin“, ganz typisch für eine zentrale Mateschitz-Haltung, die dem Image seines erfolgreichen Getränks entspricht. Sie lässt sich am besten mit einem Werbespruch für den zugehörigen Podcast formulieren: „Ausgetretene Pfade verlassen, seinen eigenen Weg gehen, sich zu Höchstleistungen motivieren: Das Magazin The Red Bulletin ermutigt seine Leser dazu, in eine Welt abseits des Alltäglichen einzutauchen.“ In diesem Sinn kredenzte das Heft einen „Cocktail aus Adrenalin und Inspiration“ (auch aus der Selbstbeschreibung) und porträtierte mit Vorliebe Extremsportler und andere ganze Kerle und Draufgänger.


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