Analyse

Sölden passt nicht mehr in die neue Skiwelt

ALPINE SKIING - FIS WC Soelden
ALPINE SKIING - FIS WC Soelden(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Angelika Warmuth)
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Nach einem richtungsweisenden Weltcup-Wochenende steht fest: Der Auftakt im Oktober ist nicht mehr zeitgemäß.

Eines vorweg: Auch ohne die Absagen, die den Skiweltcup an diesem Wochenende ereilten, wäre der Befund derselbe gewesen. Nämlich, dass dem alpinen Skisport ein gewaltiger Umbruch bevorsteht. Nun fiel aber geradezu sinnbildlich der Damen-Riesentorlauf von Sölden auch den warmen Temperaturen und zwei Abfahrten kommende Woche in Zermatt dem Schneemangel zum Opfer. Weil auch der Herren-Riesentorlauf am Sonntag nur gerettet werden konnte, indem man auf dem Rettenbachferner präparierte wie sonst nur auf dahinschmelzenden Frühjahrspisten, wurde deutlicher denn je: Das Rückzugsgefecht des Skisports gegen den Klimawandel ist in vollem Gang – und auch der traditionelle Weltcupauftakt in Sölden, seit den 1990er-Jahren ein Fixpunkt im Skikalender, ist kaum noch zu halten.

Aus mehreren Gründen. Auch wenn Hitzesommer wie heuer nicht jedes Jahr auftreten, wird doch die Anzahl der Tage mit Niedrigtemperaturen, die zur Beschneiung benötigt werden, zurückgehen, das Gletscherrennen wird dadurch immer gefährdeter. Ohne Sölden-Termin im Oktober würde man auch viel Druck aus dem Skitross nehmen, der, um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, möglichst bald auf die Gletscher oder trotz der enormen Kosten in die Skigebiete auf der Südhalbkugel muss. Unter vorgehaltener Hand waren die Rennläufern nie richtig glücklich mit diesem frühen Auftakt, der eigentlich mitten in ihre wichtigste Trainingsphase fällt.

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