Analyse

Was die neue Aufrüstung für Anleger bedeutet

APA/AFP/RONNY HARTMANN
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Mit dem Ukraine-Krieg sind Rüstungskonzerne wieder in den Fokus von Investoren gerückt. Obwohl sich nunselbst das grüne Lager mitunter für Waffen begeistert, bleibt die Branche umstritten. Aber sie wirft eben auch viel Geld ab.

2,1 Billionen Dollar wurden im Vorjahr weltweit für Rüstung ausgegeben – ein neuer Rekord, der heuer angesichts des Ukraine-Kriegs erneut übertroffen werden dürfte. Krieg ist teuer, Rüstung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, ein gutes Geschäft. So sehen das die einen, vor allem Konzerne, die Kampfjets, Panzer, Raketen und Waffen aller Art sowie Abwehrsysteme produzieren. Für die anderen sind das Instrumente, die Tod und Verderben bringen können und daher moralisch verwerflich sind.

Kaum eine Branche ist umstrittener als die der Rüstung. Es bleibt daher eine Gewissensfrage, ob man in Rüstungsaktien investiert, obwohl mit dem Ukraine-Krieg ein Umdenken eingesetzt hat: Legten sich bisher nur äußerst pragmatische Naturen Aktien von Lockheed Martin, Raytheon Technologies, General Dynamics, Northrop Grumman, Thales, BAE-Systems, Rheinmetall und Hensoldt, um die größten zu nennen, in das Depot, so hat der Ukraine-Krieg sowie die sich teilweise verschärfenden Konflikte um Taiwan und Syrien die Ansicht reifen lassen, dass Staaten nur mit einem topausgerüsteten, schlagkräftigen Militär ihre Sicherheit verteidigen können.

Es geht also durchaus nicht nur um Aggression. Diese neue Sichtweise macht die Branche interessant, weil trotz aller Hoffnung auf Entspannung nicht davon auszugehen ist, dass Staaten ihre Verteidigungsausgaben demnächst kürzen. Allein Deutschland will mit einem Sonderbudget von über 100 Milliarden Euro seine Bundeswehr fit trimmen. Gerade in Krisenzeiten können Rüstungsaktien also Beständigkeit in das Portfolio bringen.

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