Pizzicato

Eine Regierung ohne Hoffnung

Roberto Speranza gab den Italienern in der schwersten Phase der Pandemie ein wenig Hoffnung.

Das lag schon allein in seinem Namen begründet: Speranza, Hoffnung. Als einer von wenigen Gesundheitsministern hielt er bis zuletzt durch. Mit dem Machtwechsel in Rom war es damit vorbei. Die neue Regierung unter Giorgia Meloni ließ Speranza sausen. Ließ sie alle Hoffnung fahren?

Die Premierministerin versammelt indes klingende Namen um sich. Gut möglich, dass die Italiener bei Finanzminister Giancarlo Giorgetti ihre Steuern gleich viel lieber abführen. Unter Agrarminister Francesco Lollobrigida, dem Meloni-Schwager und Großneffen der Filmdiva, wird alles blühen und gedeihen. Und dann erst Umweltminister Paolo Zangrillo, Kulturminister Gennaro Sangiuliano oder Tourismusministerin Daniela Santanchè: Giuseppe Verdi hätte seine Freude gehabt. Nur bei Ignazio Benito La Russa – dem „Russen“ –, dem Mussolini-Verehrer und Senatspräsidenten, und Industrieminister Adolfo Urso wird uns ein wenig mulmig zumute.

Angesichts der Halbwertszeit italienischer Regierungen sollte man sich die Ministernamen ohnehin nicht zu sehr einprägen. Die Fratelli d'Italia und Co. werden indes die Nationalhymne al fine mit Inbrunst schmettern. Ob das das Fehlen der Squadra Azzurra bei der Fußball-WM in Katar kompensieren kann?

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

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