Vermessung

Die schwindende Mitte in Österreichs Gesellschaft

(c) IMAGO/SNA (IMAGO/Stringer)
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Die Angst vor der Teuerung ist groß, die vor Covid klein. Die staatstragende Mitte weicht neuen Gruppen. Eine Integral-Studie dröselt die Gesellschaft auf.

Wien. Am Freitag marschieren die einen für eine klimafreundliche Zukunft. An Samstagen fordern die anderen eine Rückkehr in vergangene, „bessere“ Zeiten. Die Gesellschaft ist divers und wird zunehmend fragmentierter. Wo sind die gemeinsamen Werte und Ziele? Wie werden Krisen wahrgenommen? Das Marktforschungsinstitut Integral hat dazu tausend Personen von 16 bis 75 Jahren befragt.

Am meisten Sorgen bereitet den Österreichern die derzeitige Teuerung, verursacht durch die Energiekrise. 90 Prozent haben Angst vor steigenden Kosten bei Gas und Strom. Mit 82 Prozent belegt der Krieg in der Ukraine Platz zwei der Sorgenhierarchie. Auf Platz drei rangieren Bedenken hinsichtlich einer gesellschaftlichen Spaltung (77 Prozent), dicht gefolgt vom Thema Versorgungssicherheit (75 Prozent).


Die Themen Klimawandel (73 Prozent) und die Entwicklung der Spritpreise (73 Prozent) teilen sich den fünften Platz. Weit unten steht die Angst vor einem Blackout (57 Prozent). Und die Coronapandemie macht nur noch 35 Prozent der Österreicher Angst.

Insgesamt kristallisieren sich in der Gesellschaft zwei Pole heraus: Auf der einen Seite stehen jene, die die Vergangenheit zurückwollen – auf der anderen jene, die für eine bessere Zukunft eintreten. Wer wo dazugehört, hat vor allem mit der Frage der Veränderungsbereitschaft und Haltung zu Globalisierung und Digitalisierung zu tun. Ob diese besteht, hängt weniger vom Alter denn von gesellschaftlicher Teilhabe ab.

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