Keine Meisterfeier Ende Oktober

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Bundesliga. Das 0:0 gegen Salzburg beweist: Sturm Graz ist die einzige Mannschaft, die dem Serienmeister in dieser Saison Paroli bieten kann. Wieder gab es VAR-Ärger. Und, man trifft sich ÖFB-Cup-Viertelfinale wieder.

Salzburg. Hitzige Szenen nach Spielende erlebt Fußballmeister Salzburg in der Bundesliga nicht alle Tage. Meist fahren die „Bullen“ einen entspannten Heimsieg ein, doch jetzt lag es an Sturm Graz und einer kniffligen Strafraumszene, die den Tabellenführer nach dem 0:0 auf die Palme brachte. Christian Ilzer war stolz, mit dem Remis die Meisterschaft offen zu halten. Matthias Jaissle bereitet das Kadermanagement im intensiven Herbst Sorgen.

Salzburg und Sturm marschieren nach der 13. Runde weiter durch zwei Punkte getrennt an der Spitze. „Schön, dass fast Anfang November die Meisterschaft noch nicht entschieden ist“, stellte Ilzer fest. „Das tut allen gut, das gibt uns Selbstvertrauen, aber der Weg ist noch sehr, sehr weit.“

Nach dem 2:1-Sieg in Graz schrieb der Europa-League-Vertreter gegen den Titelfavoriten jetzt erneut an. Die Ausbeute von sieben Punkten in den jüngsten drei Duellen mit dem Ligakrösus kann sich sehen lassen. Nur mit dem absoluten Zutrauen in die eigene Spielidee könne man Salzburg Paroli bieten, meinte Ilzer. „Das muss man mit einer enormen Überzeugung und nicht nur so dahergeplappert machen. Das gelingt uns sehr, sehr gut und wir merken, dass wir Salzburg richtig ärgern können.“

Zorn im Strafraum

Ärger war am Samstagabend in Salzburger Gesichtern tatsächlich ablesbar. Weniger über den Punkteverlust als über eine Strafraumaktion, in der sie sich vom Schiedsrichterteam um Stefan Ebner und Video-Assistent-Referee Manuel Schüttengruber benachteiligt fühlten. In der Nachspielzeit kam der Salzburger Strahinja Pavlović nach einem Zweikampf mit Mohammed Fuseini zu Fall – und sah Gelb-Rot. Begründung: Schwalbe. „Ich war mir sicher, dass es ein Elfmeter ist“, sagte der Ausgeschlossene. Ebner bezeichnete Gelb-Rot im Anschluss als „zu hart“, seine Wahrnehmung sei relativ ident mit den Fernsehbildern. „So ein Strafstoß darf das Spiel nicht entscheiden.“ Er verwies auf das berühmte „Fingerspitzengefühl“. Er habe den Kontakt wahrgenommen, „aber das war mir dann zu theatralisch“.

Der Serienchampion steht am Dienstag wieder auf dem Rasen. Dann wartet in der Champions League Chelsea (18.45 Uhr).

Wiedersehen im Cup

Die beiden momentan besten Fußball-Clubs des Landes treffen im Cup-Viertelfinale aufeinander. Salzburg bekommt es im Februar 2023 mit Sturm Graz zu tun. Das ergab die Auslosung am Sonntag im Rahmen der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“. Die Grazer haben dem Serienmeister im Finale 2018 die bisher letzte Cup-Niederlage zugefügt. Der LASK trifft in einem weiteren Bundesliga-Duell auf Austria Klagenfurt, Rapid muss zum WAC.

Drittligist Wiener Sport-Club, der es als einziger unterklassiger Verein in die Runde der letzten acht geschafft hatte, empfängt mit der SV Ried den Finalisten der Vorsaison. Als Losfee fungierte Judoka Shamil Borchashvili.

Mit dem ÖFB-Cup wird Österreichs Profifußball aus der WM- und Winterpause zurückkehren. Die Spiele finden vom 3. bis 5. Februar statt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.10.2022)

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