Die Orangen bezeichnen die Tirolerin als "Staatssekretärin für Dolce & Gabana" - und werden dafür von allen anderen Parteien entweder verhöhnt oder scharf kritisiert.
Die neue Familienstaatssekretärin Verena Remler (ÖVP) hat ihre erste Budgetdebatte am Mittwoch ohne Wortmeldung absolviert. Die Ende November angelobte Tirolerin folgte der teils heftigen Kritik der Opposition an den Sparmaßnahmen im Familienbereich wortlos von der Regierungsbank aus.
Das BZÖ reagierte mit einer heftigen Attacke und verspottete Remler als "Staatssekretärin für Dolce & Gabana", weil sie bei einem früheren Auftritt im Parlament eine Brille der italienischen Nobelmarke getragen hatte - was den Orangen wiederum Schelte aus allen anderen Fraktionen einbrachte.
Dass ausgerechnet der für seinen Hang zu Designerkleidung bekannte BZÖ-Mann Stefan Petzner die Kritik vortrug, sorgte bei FP-Generalsekretär Herbert Kickl für Häme. Er nahm die VP-Politikerin in Schutz "gegen jemanden, der selbst in Designerklamotten gehüllt ist", wie Kickl meinte. Man müsse sich nur den Fuhrpark des BZÖ ansehen: "Da ist kein einziger Mittelklassewagen dabei, da stehen nur Luxuslimousinen."
"Frauenfeindlich und deplatziert"
Grünen-Klubobfrau Eva Glawischnig bezeichnete es als "niederschmetternd", dass das BZÖ nicht in der Lage sei, Kritik sachlich vorzutragen: "Arbeiten Sie bitte an Ihrem Stil." SP-Klubchef Josef Cap nannte die BZÖ-Aussagen "unfair, frauenfeindlich und deplatziert".
Verteidigt wurde Remlers Schweigen von Wirtschaftsminister Reinhold Mittelehner (ÖVP), dessen Resort die Familienstaatssekretärin zugeordnet ist. Das Familienbudget falle noch in die Verantwortung von Remlers Vorgängerin Christine Marek. Die neue Staatssekretärin werde noch genug Zeit haben, ihre Positionen darzulegen, vertröstete der Minister die Abgeordneten auf später.
Ebenfalls ungewöhnlich: Auch nach fast einem Monat im Amt hat die ÖVP noch keinen Pressesprecher für Remler nominiert.
(APA)