Der Kandidat der rechten SDS, Anže Logar, erzielt in der ersten Wahlrunde einen Etappensieg. Doch seine Nähe zu Ex-Premier Janša ist eine Bürde. Herausforderin Nataša Pirc Musar will die Stimmen von Linken und Liberalen sammeln.
Belgrad/Ljubljana. Das verbliebene Kandidatenduo bei Sloweniens Präsidentschaftskür zeigte sich über den Etappenerfolg erleichtert. Er sei mit seinem Sieg und dem Ergebnis von 33,96 Prozent im ersten Wahlgang „sehr zufrieden“, versicherte in der Wahlnacht Ex-Außenminister Anže Logar von der oppositionellen Rechtspartei SDS. „Jetzt geht es richtig los“, sagte der begeisterte Radfahrer in Hinblick auf die Stichwahl am 13. November: „Wir entscheiden, wo Slowenien in fünf Jahren stehen wird.“
Sie sei „glücklich“ über ihr Ergebnis und den Einzug in die zweite Runde, meinte auch die parteilose Rechtsanwältin Nataša Pirc Musar, mit 26,86 Prozent die Zweitplatzierte im siebenköpfigen Kandidatenfeld. „Ich bin sicher, dass das Finale uns gehört!“, rief die frühere TV-Journalistin ihren Anhängern zu, bevor sie eine gewaltige Champagnerflasche entkorkte. Im Wahlendspurt werde „der Konflikt der Werte“ im Zentrum stehen, sagte sie: „Das wird zeigen, wie unterschiedlich Linke und Rechte Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sehen.“