Innovation

Patent-Rezepte für mehr Erfindungen

Mariana Karepova ist Präsidentin des Österreichischen Patentamts.
Mariana Karepova ist Präsidentin des Österreichischen Patentamts.(c) Caio Kauffmann
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Beim geistigen Eigentum ist Österreich stark. Doch ziehen Länder wie Schweden mit Blick auf Innovation davon. Was das Land (etwas) ausbremst.

Der Erfindergeist ist groß in Österreich. Insgesamt wurden vergangenes Jahr 2480 Erfindungen beim Österreichischen Patentamt angemeldet. Setzt man diese Zahl in Relation zur Bevölkerungszahl, belegt Österreich sogar weltweit den siebenten Rang in der Liste der erfindungsfreudigsten Länder. Doch sind angemeldete Patente nur einer von vielen Indikatoren für die Innovationskraft eines Landes. Insgesamt ist Österreich ein innovatives Land. Doch es könnte noch besser dastehen.

Die EU-Kommission erhebt jährlich, wie innovativ die EU-Mitglieder sind. Dort belegte Österreich 2021 zwar beim geistigen Eigentum den ersten und den insgesamt achten Platz, doch die Spitzenreiter im Gesamtranking ziehen davon. Die Rede ist von Schweden, Dänemark, Finnland, Belgien und den Niederlanden, deren „Innovationssystem“ – so nennt das die Kommission – sich seit 2015 noch einmal stark verbessert hat. Die allergrößten Sprünge legten seither aber Länder wie Zypern, Estland und Griechenland hin, die im Gesamtranking zum Teil nicht mehr sehr weit hinter Österreich liegen. In nur sechs EU-Ländern verbesserte sich das Innovationssystem seit 2015 weniger deutlich als in Österreich.In unserem Schwerpunkt zum österreichischen Nationalfeiertag versuchen wir, die vielen Potenziale der Republik zu beleuchten.

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Ein Grund ist: Österreich hat die Digitalisierung etwas verschlafen, hier rangiert man schlechter als der EU-Schnitt. Im „European Innovation Scoreboard 2022“, wie besagter alljährlicher Bericht heißt, liegt Österreich in Sachen Breitbanddurchdringung etwa unter den Schlusslichtern. Was den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie in Betrieben betrifft, hat sich kein EU-Land seit 2015 im Ranking deutlicher verschlechtert als Österreich. 2015 noch schnitt man weit besser als der EU-Schnitt ab, heute liegt die Performance des Landes unter dem EU-Schnitt. Und weit unterdurchschnittlich steht das Land auch bei Exporten wissensintensiver Services da. Das sind im Wesentlichen Exporte von IT-Dienstleistungen.

Auch bei Erfindungen performt Österreich im Bereich digitale Kommunikation und Computertechnologie etwas schwächer als der europäische Durchschnitt, sagt Mariana Karepova, Chefin des Patentamts, zur „Presse“.

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