Innovation

Wer Österreichs Patent-Weltmeister sind

Die weitaus meisten Anmeldungen von geistigem Eigentum kommen von den großen Betrieben der Industrie. Kleine und mittlere Betriebe forschen auch, aber fürs Patentieren fehlt oft die Zeit.

Das innovativste Bundesland Österreichs war im Vorjahr Oberösterreich, zumindest wenn es nach der Patentstatistik geht. Das Land war mit 561 von österreichweit 2480 beim heimischen Patentamt angemeldeten Erfindungen die Nummer eins, obwohl das Bundesland im Vergleich zum Vorjahr sogar einen Rückgang der Patentierungen um zwölf Prozent hinnehmen musste. Auf die Ränge verwiesen wurden die Steiermark und Wien. Doch besagt diese Statistik nicht viel über die Innovationskraft ganzer Bundesländer. Denn es ist eine Handvoll großer Betriebe wie etwa Grazer Antriebstechnologie-Spezialist AVL, List, die die Statistik prägen. AVL allein meldete im Vorjahr 205 Erfindungen beim Patentamt an, das sind mehr als acht Prozent aller 2021 in Österreich angemeldeten Patente. Andere Topanmelder sind etwa Zumtobel, Siemens Mobility, Miba, Plasser & Theurer, Trumpf Maschinen.

Hält man sich aber doch an die Patentstatistik als Indikator für Innovation, ist Österreich EU-weit vor allem mit den Firmen Borealis und Lenzing und der Technischen Universität Wien im Bereich Kunststoffe Spitzenreiter. Bei grüner Gebäudetechnologie ist Österreich Europameister – und Vizeweltmeister. Führend ist Österreich demnach auch in den Bereichen Technik für Logistik und Spezialmaschinen. Dass man etwa auch im Bereich Möbel und Spiele bei den neuen Patenten weltweit ganz vorn liegt, hat mit einzelnen patentierfreudigen Unternehmen zu tun, wie Mariana Karepova, Chefin des Patentamts, gegenüber der „Presse“ betont. So sei die Vorarlberger Firma Blum mit 70 angemeldeten Erfindungen im vergangenen Jahr einer der Topkunden des Patentamts gewesen. Im Bereich Spiele kommen viele Patente vom Platzhirschen Novomatic.In unserem Schwerpunkt zum österreichischen Nationalfeiertag versuchen wir, die vielen Potenziale der Republik zu beleuchten.

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Weit weniger Patente als die großen Industrieleitbetriebe melden kleine und mittlere Betriebe (KMU) an, Tendenz sogar sinkend. Das bedeute aber nicht, dass KMU weniger innovativ seien, sagt Karepova: „In Krisenzeiten offenbaren sich Unterschiede zwischen Groß und Klein“, erklärt Karepova gegenüber der „Presse“.

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