Parteivorsitz

EU-Abgeordnete Gamon soll neue Neos-Chefin in Vorarlberg werden

"Für uns Liberale ist ganz wichtig, dass alle Jungen dieselbe Aufstiegschance haben", sagt Gamon.
"Für uns Liberale ist ganz wichtig, dass alle Jungen dieselbe Aufstiegschance haben", sagt Gamon.APA/ROLAND SCHLAGER
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Claudia Gamon wird 2023 voraussichtlich die Nachfolge von Sabine Scheffknecht antreten. Die 33-jährige EU-Abgeordnete saß von 2015 bis 2019 für die Neos im Nationalrat.

Die EU-Abgeordnete Claudia Gamon soll neue Chefin der Vorarlberger Neos werden. Nachdem die aktuelle Landessprecherin Sabine Scheffknecht am Montag angekündigt hatte, den Parteivorsitz Anfang nächsten Jahres abzugeben, stellte sich Gamon am Dienstag offiziell als Bewerberin vor. Die Nachfolge von Scheffknecht wird voraussichtlich im Jänner 2023 in einer Mitgliederversammlung bestimmt. Scheffknecht zeigte sich überzeugt, dass Gamon dabei "breite Unterstützung" zukommen wird.

"Wir sind bereit, den nächsten Wachstumsschritt zu gehen", unterstrich Scheffknecht ein weiteres Mal. Mit Claudia Gamon stehe eine kompetente Kandidatin für ihre Nachfolge bereit. Die 33-jährige Gamon zeichnete Vorarlberg als Region mit enormem Potenzial. Es gebe aber auch viele Bereiche, in denen die Politik das Land zurückhalte. Als Beispiele nannte sie etwa die Kinderbetreuung, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Entwicklung des Standorts ("Die Landesregierung versteckt sich, anstatt Entscheidungen zu treffen") oder ein nicht eingehaltenes Aufstiegsversprechen: "Für uns Liberale ist ganz wichtig, dass alle Jungen dieselbe Aufstiegschance haben", so Gamon. Auch "Freunderlwirtschaft" und fehlende Transparenz kritisierte sie. Zudem stellte sie fest: "Wir wollen nicht vorschreiben, wir wollen ermöglichen."

Große innerparteiliche Rückendeckung

Dass die Neos sich für eine Regierungsbeteiligung bereit fühlen, bekräftigte Scheffknecht. Umgekehrt bezeichnete Gamon als ihr "wesentlichstes Projekt", ein Programm für die Landtagswahl 2024 auszuarbeiten - so sie denn als Landessprecherin gewählt wird. Die 33-Jährige ist seit 2013 für die Neos engagiert, von 2015 bis 2019 saß sie im Nationalrat, ehe sie im Sommer 2019 als Abgeordnete des Europäischen Parlaments angelobt wurde. Gerade diesen Blick Gamons "über den Tellerrand" hinaus - ihre in Wien und Brüssel gemachten Erfahrungen - hoben sowohl Scheffknecht als auch Gamon selbst hervor. Die in Vorarlberg geborene und aufgewachsene Gamon sei politisch ein Vollprofi mit unglaublichem Fachwissen und eine großartige Persönlichkeit, lobte die seit 2014 als Neos-Landessprecherin amtierende Scheffknecht. Sie wies abermals darauf hin, dass sie Klubobfrau bleibe, und auch ein neuerliches Antreten bei der Landtagswahl 2024 wurde nicht ausgeschlossen. Sie werde die nächsten Schritte der Partei "über Monate und Jahre begleiten", sagte Scheffknecht.

Die große innerparteiliche Rückendeckung für Gamon wollten die Neos etwa durch die Anwesenheit von Nationalrat Gerald Loacker, des Landtagsabgeordneten Garry Thür oder des Bregenzer Neos-Chefs Michael Sagmeister bei der Pressekonferenz ausdrücken. "Wir sind wirklich gut aufgestellt und haben viele junge Talente", stellte dazu Gamon fest. Sie lade alle ein, bei den Neos mitzumachen. "Politik sind nicht die anderen, das sind wir alle", sagte sie. Gerade in dieser Zeit müsse die Politik vorangehen, um Wege aus der Krise vorzuzeichnen.

(APA)

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