Kabarett

Aida Loos: „Leger ist ein bissl unter meiner Würde“

Aida Loos setzt sich gegen die Männerdominanz im Kabarett zur Wehr.
Aida Loos setzt sich gegen die Männerdominanz im Kabarett zur Wehr.Mischa Nawrat
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Aida Loos hat im Sommer die Stand-up-Clubs in New York erobert. In Wien brachte sie im September 100 Prozent Frauenquote zu einem Benefiz-Kabarett auf die Bühne. Es war ein Jahr mit Höhen und Tiefen.

Gab es je zuvor in ihrem Leben ein Jahr, das so arg war? Nein, sagt Aida Loos. Dieses vergangene Jahr hat alles an Höhen und Tiefen abgeschossen. Beginnen wir mit den Höhen: Ihr Solokabarett „Arbeitsloos“ hatte im Frühling Premiere und wurde von Pu­­blikum und Kritik beklatscht. Es ist ihr fünftes Programm seit 2012, alle Titel tragen das „Loos“ in sich mit Wortwitzen rund um den Nachnamen, der als Künstlername an Adolf Loos angelehnt ist. Diesmal nimmt sie aber auch ihren Vornamen auf die Schaufel und mimt eine Kellnerin in der Konditorei Aida. Denn: Als Kabarettistin war sie arbeitslos während der Pandemie, da bot sich die Vermittlung über das AMS an.

Das Stück, das teils mit zuckerlrosa Requisiten, komischen Verkleidungen und einem tiefen Einblick in das Leben der Aida Loos überrascht, wechselt auch zwischen Höhen und Tiefen. Emotional – und von den Wuchteln her. Wobei tiefe Schmähs bei Aida Loos auch echten Tiefgang zeigen können (Regie: Petra Kreuzer). „Als meine Schwiegereltern im Publikum gesessen sind und ich in der Schlussnummer über das Sexleben mit meinem Mann, also deren Sohn, rede, das war schon sehr cringe“, verrät sie am Tag danach. Doch diese Nummer, in der sie sich als faule Königin im Bett darstellt, die einfach nur daliegt und dem Mann Anweisungen gibt wie einem Möbelpacker, ist bewusst feministisch angelegt.

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