Religion

Der Rundumschlag des Moskauer Patriarchen gegen den Westen

Patriarch Kyrill weihte am 23. Oktober die Kathedrale in Nischni Nowgorod ein.
Patriarch Kyrill weihte am 23. Oktober die Kathedrale in Nischni Nowgorod ein.IMAGO/ITAR-TASS
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Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche bezeichnet Russland als eine "Insel der Freiheit“. Die Globalisierung zerstöre hingegen traditionelle Werte, so der Patriarch, der die Politik von Präsident Putin stets verteidigt hat.

Der Moskauer Patriarch Kyrill I. hat zu einem verbalen Rundumschlag gegen den Westen ausgeholt. In seiner Eröffnungsrede bei der 24. Sitzung des Weltrussischen Volksrates am Dienstag in Moskau sah er die Zukunft der menschlichen Zivilisation gefährdet. Schuld daran sei der Westen mit seiner Ideologie des Säkularismus sowie die Globalisierung. Kyrill sprach laut Kathpress von einem epochalen Kampf zwischen Gut und Böse und nannte Russland eine "Insel der Freiheit".

Solange Russland eine "Insel der Freiheit" bleibe, werde es auch für den Rest der Welt die Chance geben, "den Lauf der Geschichte zu ändern und das globale apokalyptische Ende zu verhindern", sagte Kirill.

Der Kongress in Moskau steht unter dem Motto "Die Orthodoxie und die Welt im 21. Jahrhundert". Der Patriarch hob die besondere Bedeutung der Orthodoxie für die nationale spirituelle Identität Russlands hervor. Im säkularen Westen sei es hingegen schon "anstößig", sich als religiös zu bezeichnen. Russen, die in den Westen reisen, könnten dies bezeugen.

„Widerstand“ gegen „Phänomene“ wie „homosexuelle Partnerschaften"

Die Globalisierung zerstöre traditionelle Werte, so der Patriarch. Er verwendete zudem den Begriff des "Globalismus" im Sinne einer "eine nicht-religiöse Doktrin, in der Gott keinen Platz hat." Deshalb richteten sich laut dem Patriarchen globalistische Projekte auch gegen die Institution Familie. Kyrill kritisierte u.a. die rechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften, die Praxis der Euthanasie oder auch die Gentechnik. Diese "traurige Serie" ließe sich lange fortsetzen, so der Patriarch. Nachsatz: "Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, solchen Phänomenen Widerstand zu leisten."

Dem schädlichen westlichen Einfluss stellte der Moskauer Patriarch das positive Beispiel Russlands entgegen, "ein moderner Staat mit fortschrittlicher Wissenschaft, Technologie und Bildung, der von einem Präsidenten geleitet wird, der offen seinen Glauben bezeugt".

(APA/dpa)

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