Analyse

Melonis Wende zu einer moderaten, konservativen Politik

Applaus für Giorgia Meloni von den Regierungspartnern im italienischen Parlament.
Applaus für Giorgia Meloni von den Regierungspartnern im italienischen Parlament.APA/AFP/ANDREAS SOLARO
  • Drucken

Italiens neue Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat ihre erste Rede vor dem Parlament gehalten - und dabei nicht nur auf Populismus gesetzt. Ausgerechnet Deutschland muss sich nun auf neuen Gegenwind aus Rom gefasst machen.

Die Anspannung war der Rechtsnationalistin Giorgia Meloni anzumerken, als sie am Dienstagvormittag erstmals im Parlament als Italiens neue Ministerpräsidentin gesprochen hat: Bei der Regierungserklärung zitterte ihre Stimme eingangs. Dabei ist Meloni alles andere als unerfahren. Sie macht Politik, seit sie 15 Jahre alt ist, ist Gründerin und Chefin der Rechtsaußenpartei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) und war einst Italiens jüngste Ministerin.

Vielmehr wird es der Respekt vor der Aufgabe, die ihr bevorsteht, gewesen sein, der ihre Stimme zittern ließ: Meloni tritt ihr Amt zu einem Zeitpunkt an, zu dem Italien sich wegen des Kriegs in der Ukraine, der Energiekrise und einer drohenden Rezession in einer äußerst schwierigen Lage befindet – vielleicht in der schwierigsten seit dem Ende des zweiten Weltkriegs, wie Meloni selbst sagte. Außerdem ist Regieren eine andere Herausforderung als Daueropposition, in der Meloni den Weg für ihren Wahlsieg geebnet hatte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Giorgia Meloni sorgt mit ihrer Entscheidung für Kopfzerbrechen bei Journalisten.
Der Premierminister

Meloni will mit männlichem Amtstitel angesprochen werden

Vor allem in linken Kreisen sorgt eine Ankündigung der ersten Ministerpräsidentin Italiens für Aufsehen. Giorgia Meloni wolle „il presidente des consiglio“ tituliert werden - mit der männlichen Form der Amtsbezeichnung.
Meloni stellt damit klar, dass ihre Regierung Initiativen in identitärem Sinn ergreifen will.
Rom

"Ministerium für Chancengleichheit": Meloni ändert Namen einiger Ministerien

Italiens frisch gebackene Premierministerin will politisch neue Akzente setzen. Das Familienministerium soll künftig "Ministerium für Familie, Geburten und Chancengleichheit“ heißen, das Klimaministerium soll geschlossen werden.
Giorgia Meloni und ihre Minister wurden von Präsident Sergio Mattarella vereidigt.
Angelobt

Meloni setzt auf Made in Italy, Kontinuität und Geburtenförderung

Die Besetzung der Ministerien und deren geänderte Aufgaben sagen viel darüber aus, wie Italiens neue rechtsnationale Regierungschefin künftig regieren möchte.
Giorgia Meloni, Italiens erste Regierungschefin in spe, flankiert von ihren Koalitionspartnern.
Italien

Melonis Koalition im Eiltempo an die Macht

Die Chefin der Rechtskoalition holte sich von Präsident Mattarella den Auftrag für die Regierungsbildung. Angelobung ist schon für Samstag geplant.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.