Expertenkommentar

Finanzwissen spielerisch vermitteln

Robert Zadrazil, Präsident des Bankenverbandes und CEO der UniCredit Bank Austria
Robert Zadrazil, Präsident des Bankenverbandes und CEO der UniCredit Bank AustriaLukas Bezila
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Robert Zadrazil, Präsident des Bankenverbandesund CEO der UniCredit Bank Austria, über innovativeFinanzbildungsangebote in Österreich.

Finanzbildungs-Initiativen sind ein wichtiger Baustein des gesellschaftlichen Engagements der heimischen Banken. Mit ihren Angeboten unterstützen sie junge Menschen dabei, informiert und als mündige, durchaus auch kritische Konsumentinnen und Konsumenten am Wirtschaftsleben teilzunehmen. In den vergangenen Jahren hat sich die Art und Weise, wie Wissen vermittelt wird, fundamental geändert. Junge Menschen „konsumieren“ Informationen ganz anders, sind nicht nur „Digital Natives“, sondern vor allem „Mobile Natives“, für die Social Media, Blogs und Podcasts zentrale Informationsquellen sind. Das können und müssen wir nutzen, um Jugendliche für Finanz- und Wirtschaftsthemen zu begeistern. Gamification – also die Übertragung von Mechanismen, die wir seit vielen Jahren aus dem Bereich Computerspiele kennen – bietet eine Möglichkeit, junge Menschen in ihrer Welt abzuholen und für Finanz-Themen zu begeistern. Denn bei Jugendlichen finden spielerische Features große Akzeptanz, etwa persönliche Avatare, Trophäen für erreichte Ziele oder Sound-Effekte.

Einen spielerischen Ansatz verfolgt das European Money Quiz, das der Bankenverband jedes Jahr mitorganisiert. Über eine Plattform treten beim Quiz gleichzeitig Klassen aus ganz Österreich gegeneinander an, beantworten Fragen zu Finanz- und Wirtschaftsthemen und können so ihr Wissen erweitern. Die UniCredit Bank Austria beispielsweise hat mit dem Blended-Learning-Programm „MoneyMatters“ für Schulklassen eine fürs Smartphone optimierte Finanzbildungsplattform gelauncht. Damit wollen wir Jugendliche mit einem Mix aus Videos, Quizfragen und interaktiven Diagrammen sowie Badges nach Abschluss der einzelnen Module für wichtige Themen rund um Finanzen und Wirtschaft begeistern. Ein weiteres An[1]gebot ist ein Ideen- und Businessplan-Wettbewerb, an dem jedes Jahr österreichweit Schulteams mit insgesamt rund 2.500 Schülerinnen und Schüler teilnehmen, die hier als Unternehmerinnen und Unternehmer von morgen agieren und innovative Geschäftsideen entwickeln.

Zudem wird in Workshops für Sozialorganisationen wie Caritas oder SOS Kinderdorf Know-how, wie man vernünftig mit Geld umgeht, vermittelt. Hier werden die jungen Menschen dort abgeholt, wo sie ihre Freizeit verbringen: am Fußballplatz, im Lerncafé oder im Kinderdorf. Neben dem persönlichen Kontakt spielt das Smartphone eine entscheidende Rolle: Denn mit einer gut gemachten Finanzbildungs-App lassen sich selbst komplexe Finanzbegriffe wie Inflation, Kredite oder Zinsen einfach und unterhaltsam erklären und auch das eigene Budget direkt am Smartphone planen.

Ein weiteres wichtiges Element einer gelungenen Finanzbildungsstrategie ist die Wissensvermittlung über Social Media. Insbesondere mit Hilfe der Story-Funktion können wir Wissen spannend aufbereiten und vermeintlich langweilige Themen näherbringen. Sowohl die Vermittlung durch Gamification als auch über Social Media zeigt: Entscheidend ist immer die richtige Ansprache der Zielgruppe.

Informationen unter: Verband österreichischer Banken und Bankiers


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