Zeitzonen

Nur noch "Zeit Gottes": Mexiko schafft die Sommerzeit ab

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In Mexiko wird vorerst ein letztes Mal die Uhr zurückgedreht. Künftig soll nur noch die "Zeit Gottes“ gelten, wie die Winterzeit in Mexiko meistens genannt wird.

Nach einer jahrelangen Diskussion über den Sinn der Zeitumstellung hat Mexiko die Sommerzeit abgeschafft. Das beschloss der Senat des lateinamerikanischen Landes am Mittwoch früh (Ortszeit). Am kommenden Sonntag werden die Uhren in Mexiko zum letzten Mal auf die Winterzeit umgestellt. Künftig werde nur noch die "Zeit Gottes" gelten, sagte Präsident Andrés Manuel López Obrador in Anspielung auf eine umgangssprachliche Bezeichnung für die Normalzeit.

Die Sommerzeit war in Mexiko 1996 eingeführt worden, um Energie zu sparen. Wie auch in anderen Ländern gab es in Mexiko immer wieder Debatten über Vor- und Nachteile. Die Abschaffung sei aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll, hieß es nun zur Begründung aus dem Senat. In den vergangenen 26 Jahren habe es außerdem keinen wesentlichen Energiespareffekt gegeben, sagte der Senator Félix Salgado von der Regierungspartei Morena.

Keine Entscheidung in der EU

Ab kommendem Sonntag gilt auch in Österreich wieder die Winterzeit. Die Uhren werden in der Nacht von 3 auf 2 Uhr zurückgestellt. Auf europäischer Ebene war ein Diskussionsprozess ins Stocken geraten, die Zeitumstellung abzuschaffen.

Losgetreten wurde der Prozess der Abschaffung durch eine EU-weite Online-Umfrage. Bei dieser hatten sich 84 Prozent der Teilnehmer für ein Aus der Zeitumstellung ausgesprochen. Die meisten votierten 2018 für eine dauerhafte Sommerzeit. 4,6 Millionen Antworten, davon allein drei Millionen aus Deutschland, gingen ein - zwar ein Rekord, aber immer noch weniger als ein Prozent der EU-Bürger.

Die EU-Kommission hatte daraufhin vorgeschlagen, ab 2019 den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit abzuschaffen. Die Staaten sollten stattdessen selbst entscheiden können, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit haben wollten. Doch aus vielen Ländern kamen Bedenken gegen diesen Plan, da u.a. für die Wirtschaft eine einheitliche Zeitzone wünschenswert erscheint, zumindest in Mitteleuropa. Andernfalls würden zwischenstaatliche Zeitunterschiede den Handelsverkehr noch mehr beeinträchtigen. Das offizielle Österreich bevorzugt eine ständige Sommerzeit als Standardzeit.

(APA/dpa)

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