Expertenkommentar

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Dr. Werner G. Zenz, Vizepräsident des Bankenverbands und Sprecher des Vorstandes der Bankhaus Carl Spängler & Co. Aktiengesellschaft
Dr. Werner G. Zenz, Vizepräsident des Bankenverbands und Sprecher des Vorstandes der Bankhaus Carl Spängler & Co. AktiengesellschaftBankhaus Spängler
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Finanzbildung in der Schule verankern – das ist nicht nur die Forderung des Bankenverbands, sondern stößt, wie die Nationale Finanzbildungsstrategie zeigt, mittlerweile auf großes Interesse von  vielen Seiten. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen gewinnt das Thema an Bedeutung: In jeder zweiten Familie ist Finanzbildung für die eigenen Kinder auf der Prioritätenliste nach oben gerückt. Eltern haben erkannt, dass es wichtig ist, ihren Kindern einen guten Umgang mit Geld zu vermitteln. Das ist die Basis, um später ein finanziell gesundes und selbstbestimmtes Leben führen
zu können.

Die Forderung nach einer stärkeren Einbindung von Finanzthemen in  den Unterricht ist dabei keineswegs unbegründet. Studien zeigen: In Österreich ist Finanzbildung eine Familienangelegenheit. Den mit Abstand größten Einfluss auf die Finanzbildung haben die Eltern. Finanzbildung wird von Generation zu Generation weitervermittelt.  Die Schule spielt für die Aneignung von Finanzwissen bei den meisten Menschen in Österreich dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Junge Menschen brauchen altersgemäß aufbereitetes Wissen über alltägliche Finanz- und
Wirtschaftsfragen. Eltern sind mit diesem Ansatz einverstanden. Eine  Umfrage von Bankenverband und Boston Consulting Group zeigt, dass sich jede dritte Familie Unterstützung bei der Gelderziehung ihres Nachwuchses wünscht.

Zugang zu Finanzbildung schaffen

Die Lösung dieser Aufgabe liegt in der systematischen Vermittlung über die Ausbildung, von der Volksschule bis hin zur Universität. Unsere Bildung ist gewachsen, sie braucht neue Schwerpunkte für die Welt von heute und morgen:  Digitalisierung,Gesundheit und eben Finanzen.Wir müssen uns nicht nur Gedanken darüber machen, in welchem Umfang wir Finanzbildung in der schulischen Ausbildung verankern können und wollen,sondern auch wie. Die Art und Weise wie junge Menschen Informationen konsumieren und verarbeiten hat sich in den letzten Jahren stark verändert, dem muss Rechnung getragen werden.

Rollen neu definieren

Wenn wir Finanzbildung nachhaltig vermitteln wollen müssen wir unsere aktuelle Rollenverteilung bei der Wissensvermittlung überdenken und neu definieren. Es braucht Verantwortung auf Seiten aller Beteiligten. Finanzbildung kann nicht nur über die Schule oder nur über die Familie vermittelt werden. Eltern können ihre Kinder beim Erlernen des praktischen Umgangs mit ihren Finanzen begleiten, gleichzeitig können
Schulen für das entsprechende Wissen zu Finanzbegriffen und wirtschaftlichen Zusammenhängen schaffen und auch die Banken spielen eine wichtige Rolle:Als Berater begleiten sie das Finanzleben vom ersten Konto bis zur Pension und können dabei wichtige Impulse setzen.  Finanzbildung passiert im Zusammenspielvon Familie, Schule und Banken – es ist eine gemeinsameAufgabe, in der jeder seine Rolle hat

bankenverband.at


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