Unterbringung

16 Asylwerber können Zelte in Tirol verlassen

Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Dornauer will sich dafür einsetzen, dass nach dem Verlassen der 16 „am nächsten Tag“ nicht wieder neue Asylwerber ankommen.

Die 16 in Zelten in Absam (Bezirk Innsbruck-Land) untergebrachten Asylwerber werden im Laufe des Donnerstags in die Grundversorgung des Landes Tirol überführt. Sie verlassen die kürzlich durch die Bundesbetreuungsagentur errichteten Zelte, gegen die sich sowohl die neue Landesregierung als auch der Absamer Bürgermeister vehement ausgesprochen hatten. Der Bürgermeister sowie Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) bestätigten einen Bericht des "Kurier". Auch ein Sprecher der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) erklärte, dass die Asylwerber das Zeltlager noch am Donnerstag verlassen werden. Die Menschen sollen nun nach Kufstein gebracht werden.

Dornauer, in der schwarz-roten Landesregierung für die Flüchtlingsagenden zuständig, hatte am Mittwoch angekündigt, sich ab Donnerstag um die anderweitige Unterbringung der Asylwerber zu kümmern. Auch will er, dass die Zelte abgebaut werden. Der SPÖ-Politiker steht mit Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) in Kontakt. Man befinde sich in "guter Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Innenministerium", so Tirols SPÖ-Chef. Ob nun tatsächlich auch das Abbauen der Zelte folgt, war vorerst unklar. Dornauer wollte jedenfalls verhindern, dass nach dem Verlassen der 16 Asylwerber "am nächsten Tag" wieder neue hinzukommen.

Per Bescheid gewehrt

Am Dienstag hatte sich die Gemeinde Absam mit einem Bescheid gegen die Aufstellung der Zelte für Flüchtlinge bzw. Asylwerbende, die am Donnerstag neben der Polizeischule Wiesenhof aufgestellt worden waren, gewehrt. Diese müssten innerhalb von drei Tagen rückgebaut werden, so die Forderung. Es handle sich dabei um einen "Schwarzbau", da verabsäumt wurde, eine Bauanzeige zu erstatten. Rechtsmittel gegen den Bescheid hätten keine aufschiebende Wirkung, wurde betont.

Die BBU ging indes bisher davon aus, dass es sich bei der Aufstellung der Zelte nicht um eine bauliche Maßnahme handelt und dabei die Tiroler Bauordnung nicht angewendet werden kann. Man befinde sich gerade in der Prüfung des Bescheids, hieß es seitens der Agentur am Donnerstag. Die Zelte bieten Platz für rund 100 Personen.

Er hoffe auf eine "humanitäre Lösung", unterstrich indes Ortschef Schafferer und verwies auf die kalten Wintermonate. Welche Schritte er ergreifen werde, sollten die Zelte entgegen seiner Forderung nicht abgebaut werden, wollte er indes nicht darlegen. Er appelliere aber an die BBU, die Zelte abzubauen. "Wir machen uns vor der ganzen Weltöffentlichkeit lächerlich", fand Schafferer. Im Land sah er sich unterdessen gut unterstützt. Die Verantwortlichen würden sich um "befestigte Unterkünfte bemühen", schilderte Schafferer. Nun müssten angesichts der "sehr schweren Aufgabe", geeignete Unterkünfte für Geflüchtete anbieten zu können, "alle an einem Strang ziehen - egal welcher politischen Couleur".

(APA)

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