Der Getränke- und Marketingkonzern Red Bull hat seinen Ursprung nicht in Österreich, sondern in Thailand. Die dortigen Eigentümer sind umstritten, sie gelten als Sinnbild eines korrupten politischen Systems.
Tokio. Die alten Geschichten kochen jetzt wieder auf. Zum Beispiel, dass der als Hallodri verschriene Enkel einen Polizisten auf dem Gewissen hätte, aber nie eine Strafe absitzen musste. Und dass sein Davonkommen natürlich mit seinem Nachnamen zusammenhänge: Wer Yoovidhya heißt, müsse eben nicht die volle Härte des Gesetzes spüren. Ein Yoovidhya befolge solche Regeln nicht, er stelle sie höchstens für andere auf. Wie auch dieser Tage in der Frage der Red Bull-Nachfolge.
Seit dem Tod des Österreichers Dietrich Mateschitz am vergangenen Samstag, der aus der Marke Red Bull einen weltweit führenden Getränke- und Marketingkonzern machte, ist in Thailand ein anderer Name in aller Munde: Yoovidhya. Diese Familie ist beim weltweit erfolgreichsten Energydrink-Hersteller nämlich noch etwas einflussreicher als die Familie Mateschitz. Die Yoovidhyas halten 51 Prozent der Anteile und reden nun ein Wort bei der Frage mit, wer Red Bull künftig auf österreichischer Seite anführen wird.
Daheim stehen die Yoovidhyas dabei noch kontroverser da, als dies bei Dietrich Mateschitz, der in den letzten Jahren auch durch den Raum auffiel, den er Verschwörungstheoretikern und Covid-Impfgegnern auf seinen Medienplattformen bot, jemals der Fall war. Die Familie Yoovidhya dürfte die zweitreichste des südostasiatischen Landes sein, gilt als politisch hervorragend vernetzt und dient Kritikern auch deshalb als eines der schillerndsten Sinnbilder eines korrupten politischen Systems.