Xi sei ein Freund und Erdoğan ein starker Anführer: Putin umarmte in einer Rede die nicht-westliche Welt – und redete über angebliche „schmutzige Bomben“. Wie Russland-Experte Mangott die Rede bewertet.
Der Mann im dunklen Sakko und mit der weinroten Krawatte kam wie immer zu spät. Aber dann breitete er viele Stunden lang sein Weltbild aus: Den Planeten wähnte Wladimir Putin am Beginn des „gefährlichsten, aber auch wichtigsten und unberechenbarsten“ Jahrzehnts seit dem Zweiten Weltkrieg. Denn nach Lesart des russischen Präsidenten vollzieht sich eine Zeitenwende: Ein multipolares System löse die Dominanz des Westens ab.
Dieser Westen ist in Putins Weltbild ein dunkler Ort – dekadent, arrogant, kolonialistisch; dort sehe man auf andere herab. Wer nicht spurt, würde vom Westen mit Sanktionen zugedeckt. Neu sind die Vorwürfe nicht: Putin zieht gern über den Westen her. An einer Stelle behauptete Putin diesmal sogar, anders als der Westen würde Russland nicht in fremde Gärten einsteigen, was angesichts des Ukraine-Kriegs bizarr erscheint.