Italien

Messerattacke in Mailänder Supermarkt: Täter von Fußballer entwaffnet

Ein 45-Jähriger hat in Assago vier Menschen verletzt und den Kassierer eines Supermarktres getötet. Zu den Verletzten zählt der spanische Fußballprofi Pablo Marí.

Ein 46-jähriger Italiener, der am Donnerstagabend in einem Supermarkt in einem großen Einkaufszentrum in Assago bei Mailand mit Messerstichen einen Kassier getötet und weitere vier Personen verletzt hat, ist von einem ehemaligen Fußballer des italienischen Clubs Inter Mailand, Massimo Tarantino, entwaffnet worden. Der vermutlich psychisch beeinträchtigte Täter hatte ein Messer aus einem Regal des Supermarkts genommen und war willkürlich auf Kunden losgegangen.

Ermittler schlossen laut ersten Erkenntnissen einen terroristischen Hintergrund bei dem Täter aus. Er war wegen Depressionen und psychischen Störungen in Behandlung. Tarantino überwältigte den Mann nach dem Angriff in dem Supermarkt und übergab ihn den Carabinieri. "Er schrie und schrie, er war eine Furie", berichtete der Ex-Fußballer.

Bei dem Toten handelt es sich um einen aus Bolivien stammenden Mitarbeiter des Supermarkts. Der französische Supermarkt-Gigant Carrefour bestätigte den Tod eines seiner Angestellten bei dem Angriff. Das Unternehmen erklärte, "zutiefst bestürzt" zu sein und sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus.

Spanischer Fußballprofi verletzt

Zu den Verletzten zählt auch der spanische Fußballprofi Pablo Marí, der vom Club FC Arsenal ausgeliehen wurde und beim italienischen Erstligisten Monza Calcio spielt. Er schwebt nicht in Lebensgefahr, muss aber einer Operation unterzogen werden, nachdem er im Bauchbereich und am Rücken verletzt wurde.

Monza Calcio wandte sich via Twitter an seinen verletzten Abwehrspieler. "Lieber Pablo, wir sind alle hier in der Nähe von dir und deiner Familie, wir lieben dich, kämpfe weiter, wie du es kannst, du bist ein Krieger, und du wirst bald gesund werden", wurde Monzas Geschäftsführer Adriano Galliani dort zitiert. Monza Calcio steht im Besitz des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.

"Er sagt, dass er Glück gehabt hat", berichtete Monza-Geschäftsführer Adriano Galliani nach dem Besuch bei seinem Spieler in der Klinik. Der 29 Jahre alte Verteidiger war mit seiner Familie, darunter einem kleinen Sohn, beim Einkaufen, als er von dem Täter attackiert wurde. Das Messer habe keine wichtigen Organe verletzt, berichtete Galliani. Arsenal hatte zuvor getwittert, dass es dem Fußballer nach dessen Einlieferung in das Krankenhaus mit einem Helikopter den Umständen entsprechend gut gehe.

(APA)

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