Architekturgeschichte

Grabkapelle: Grober Stein, solitärer Bau

Zeitlos und schlicht zeigt sich jene Grabkapelle, die das Büro Berger+Parkkinen für eine Familie in der Steiermark geplant hat. Eine besondere Herausforderung.

Eine Grabkapelle zu entwerfen gehört nicht zu unserem Alltagsgeschäft“, sagt Alfred Berger vom österreichisch-finnischen Architekturbüro Berger+Parkkinen. Daher habe der Auftrag einer steirischen Familie, eine solche im Park ihres Schlosses zu entwerfen, umso mehr Neugierde und kreatives Interesse hervorgerufen. Nicht zuletzt, da eine Grabkapelle ein Grenzbereich der Architektur sei. „Alle sonst bestimmenden Themen, wie etwa die Funktion, hatten wenig Einfluss auf den Entwurf“, beschreibt Berger. Es gäbe nur wenige Bauwerke, die diese Reduktion hätten. „Wir mussten also einen neuen Ansatz als Basis für die eigentliche Entwurfsarbeit finden“, beschreibt Berger. Daneben sollte die Verbindung sowohl zu dem in Sichtweite gelegenen Renaissanceschloss als auch zur Natur geschaffen werden.

Grober Stein, solitärer Bau

„Untersucht man Beispiele für Architekturen aus frühen Kulturen, sind die ältesten Zeugnisse der Menschheitsgeschichte Grabmäler. Während Häuser in Holz, Lehm, Stroh und ähnlich vergänglichen Materialien errichtet wurden, stand beim Bau von Gräbern der Wunsch nach Dauerhaftigkeit im Vordergrund“, erklärt der Architekt. Angesichts dessen habe man sich daher für lokalen Stein als Baumaterial entschieden. „Auf dem Grundstück gab es ein Wirtschaftsgebäude, das erstmals vor mehr als 800 Jahren urkundlich erwähnt worden und vor langer Zeit eingestürzt war. Das Besondere ist, dass sie mit jenen der Stützmauern und den Grundmauern des Schlosses übereinstimmen“, sagt Berger.

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