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Equal Pay Day

Meri Disoski: "Die ÖVP hat die Frauenpolitik blockiert"

Getty Images (Sean Gallup)
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Die grüne Frauensprecherin will Transparenz bei Löhnen und neue Elternzeitmodelle, um die Lohnschere zu schließen. Die ÖVP will zuerst Pensionsbeiträge aufteilen.

Wien. Heuer wird er auf den 30. Oktober fallen. Auch 2022 müssen Interessenvertreterinnen auf den sogenannten Equal Pay Day hinweisen: Es ist jener Tag im Jahr, an dem Männer in Österreich durchschnittlich bereits so viel verdient haben, wie eine Frau erst bis Ende des Jahres verdienen wird. Im Vergleich zum Vorjahr findet er am kommenden Sonntag und damit fünf Tage später statt als im Vorjahr. Grund zur Freude ist das aber keiner.

Denn die leichte Verbesserung liegt weniger an besser verdienenden Frauen als an schlechter verdienenden Männern: Auch Letztere haben in den vergangenen Krisenjahren weniger verdient. Die Lohnschere von vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern beträgt heuer rund 17 Prozent, variiert jedoch stark nach Bundesland und Altersgruppe. In Wien sind es zwölf, in Vorarlberg 24 Prozent. Bezieht man die Teilzeitbeschäftigten mit ein, beträgt die Einkommenslücke bundesweit sogar 36Prozent. Denn von 450.000 Menschen, die wegen Betreuungspflichten Teilzeit arbeiten, sind 95 Prozent weiblich. Wären Frauen auf dem Arbeitsmarkt gleichgestellt, würde das Bruttoinlandsprodukt um knapp ein Drittel, rund 123 Milliarden Euro, wachsen, zeigt eine Auswertung des linken Thinktanks Momentum-Institut. Noch Jahrzehnte später wären die Effekte spürbar: Nach Berechnungen der Statistik Austria liegen die Frauenpensionen derzeit knapp 50 Prozent unter jenen der Männer.


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