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Waldrodung beginnt: Tesla will Gigafactory in Grünheide ausbauen

IMAGO/Jochen Eckel
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Naturschützer hatten die Rodung kritisiert. Tesla verwies darauf, dass zuvor nach Fledermäusen Ausschau gehalten und Wildschutzzäune installiert worden seien.

Der US-Elektroautobauer Tesla will seine Fabrik in Grünheide bei Berlin vergrößern und hat laut der Nachrichtenagentur dpa mit der Rodung von 70 Hektar Wald auf seinem Gelände begonnen. Mehrere Arbeiter waren am Freitagabend im Wald mit Fahrzeugen zu sehen, berichtete ein dpa-Reporter. Tesla will seine Produktion ausweiten und die Fabrik ausbauen.

Naturschützer hatten die Rodung kritisiert. Tesla verwies darauf, dass zuvor nach Fledermäusen Ausschau gehalten und Wildschutzzäune installiert worden seien. Die für den Ausbau notwendigen forst- und artenschutzrechtlichen Maßnahmen befänden sich in Umsetzung oder seien bereits umgesetzt. Ein Antrag für den Ausbau sei in Vorbereitung. Zuvor hatte die "Märkische Oderzeitung" (online) berichtet.

Derzeit beschäftigt Tesla mehr als 7000 Mitarbeiter - in der ersten Stufe sollen es 12.000 sein, mit dem Ausbau würden es dann noch mehr. Die Produktion in Grünheide startete im März.

Produktion startete im März

Die Produktion in Grünheide in Brandenburg startete im März offiziell. Derzeit stellt das Unternehmen in seiner einzigen Fabrik in Europa etwa 2000 Autos pro Woche her. Das entspricht ungefähr einem Fünftel des Ziels in der ersten Ausbauphase. Naturschützer warnen vor negativen Folgen der Fabrik für die Umwelt, Tesla weist diese Bedenken zurück.

Die Brandenburger Landesregierung sieht die Ausbaupläne als Bestätigung für die Wahl des Standorts. "Mit der Ankündigung der nächsten Ausbaustufe der Autofabrik bekennt sich Tesla klar zum Standort Brandenburg", teilte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag mit. "Deshalb freue ich mich über die Nachricht."

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sprach von einem guten Zeichen. "Brandenburg entwickelt sich mehr und mehr zu einem gewichtigen Standort der modernen Automobilindustrie in Deutschland, und Tesla hat als mittlerweile größter industrieller Arbeitgeber und Ausbilder Brandenburgs einen entscheidenden Anteil daran."

Kritik von Naturschützern

Dagegen lehnte der Verein für Natur & Landschaft Brandenburg einen Ausbau der Fabrik ab und kritisierte die Rodung. "Tesla beherrscht die jetzige Produktion nicht", warf der Verein dem Unternehmen vor. "Es treten immer wieder Störungen im Betriebsablauf auf, die eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen." Sie verwiesen auf mehrere Brände. Die Rodung zum Start des Baus der Fabrik vor mehr als zwei Jahren war ebenfalls von Kritik begleitet worden.

Im September wurde bekannt, dass Tesla in Grünheide bisher ohne funktionierende Brandmeldeanlage fertigt. Tesla arbeitet nach eigenen Angaben daran. Der Landkreis Oder-Spree hält den Brandschutz mit einem vorläufigen Konzept für abgesichert.

(APA)

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