Katholisch, konservativ, kritisch. Friedrich Funder lebte von 1872 bis 1959.
Die Welt bis gestern

Von Lueger bis zum Staatsvertrag

Es war eine erstaunliche Lebensleistung: Friedrich Funder begleitete publizistisch Österreichs Politik fast 60 Jahre lang. Zum 150. Geburtstag eines engagierten Konservativen.

Für einen 73-Jährigen war Friedrich Funder im Jahr 1945 sehr unternehmungslustig. Man kannte ihn als den großen alten Mann des österreichischen Journalismus, da waren nicht allzu viele übrig geblieben nach dem Kahlschlag der Nazis in den Redaktionen. In den sieben Jahren nach 1938 wurde er durch insgesamt fünf Gefängnisse und zwei Konzentrationslager geschleppt. In Dachau war er unter den Inhaftierten aus dem christlich-konservativen Lager Österreichs der Älteste. Bei Kriegsende war er zweifellos ein anderer geworden. Der Vielschreiber äußerte sich nur selten über diesen Lebensabschnitt.

Nun traf er sich in der Wiener Annagasse 10 mit einem Kreis von jüngeren Intellektuellen, Heimkehrern, KZ-Entlassenen und Angehörigen des Widerstands, es ging in dieser „Kaminrunde“ um die Gründung einer Zeitschrift. Funder wollte es noch einmal wissen, noch einmal eine Redaktion leiten, eine Zeitung als Sprachrohr haben, eine auf katholischer Basis.

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