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Audi senkt Umsatzausblick

Der Automobilhersteller erwartet für das Gesamtjahr zwei Mrd. Euro weniger Verkaufserlöse als bisher.

Ingolstadt. Der deutsche Autobauer Audi schraubt wegen geringerer Auslieferungen seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2022 herunter. Der Umsatz werde im Gesamtjahr mit 60 bis 63 Milliarden Euro um zwei Milliarden Euro geringer ausfallen als bisher vorhergesagt, sagte Audi-Finanzchef Jürgen Rittersberger am Freitag. Die Umsatzrendite bei der Volkswagen-Tochter werde dagegen mit elf bis 13 Prozent um zwei Prozentpunkte besser ausfallen als zuvor erwartet.

Steigende Kosten für Energie

Mit Blick auf das kommende Jahr sagte Rittersberger, die gut gefüllten Auftragsbücher sprächen für einen starken Start. „Wir gehen weiter davon aus, dass die Nachfrage über der Versorgung liegt.“ Dieser Nachfrageüberhang sei eine gute Voraussetzung, um hohe Verkaufspreise auf dem Markt durchsetzen zu können.

Zugleich gehe aber die Inflation nicht spurlos an Audi vorüber. Neben den steigenden Ausgaben für Rohstoffe und Energie kämen höhere Lohnkosten. „Die Kosten werden höher ausfallen als in diesem Jahr“, sagte er. Die Versorgung mit Halbleitern habe sich zwar schon im dritten Quartal leicht verbessert, Audi rechne aber auch 2023 mit Störungen in den Lieferketten.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs lieferte Audi knapp 1,2 Millionen Autos an die Kunden aus, das waren um 11,4 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um vier Milliarden Euro auf knapp 44,6 Millionen Euro, der Betriebsgewinn schnellte von 3,9 auf 6,3 Milliarden Euro nach oben, und die Umsatzrendite lag bei 14 Prozent.

Rittersberger sprach von einer „sehr starken Preisdurchsetzung“: Audi habe weniger oder manchmal gar keine Rabatte geben müssen. Auch die Marken Bentley, Lamborghini und Ducati, die zur Markengruppe gehören, hätten zur starken Performance beigetragen.

Mitte September wurde Manfred Döss als neuer Aufsichtsratsvorsitzender des Autobauerkonzerns gewählt. Der Jurist und Nachfolger von Herbert Diess saß seit Anfang September im Aufsichtsrat der VW-Tochter. Diess war zum 1. September als Konzernchef bei Volkswagen abgetreten. Der 63-Jährige soll Konzernkreisen zufolge als Berater bei Volkswagen tätig bleiben. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.10.2022)

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