Die finale Einigung auf Nullemissionen für Neuwagen ab 2035 sieht nur wenige Ausnahmen vor. E-Fuel bleibt eine noch zu prüfende Alternative.
Brüssel/Wien. Es ist die größte Revolution im Individualverkehr – und sie gefällt nicht allen. Die Vertreter der EU-Mitgliedstaaten, des EU-Parlaments und der EU-Kommission haben sich in der Nacht auf Freitag endgültig auf ein Aus für neue Pkw und leichte Lieferwagen mit Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035 geeinigt. Argumentiert wird dies mit der für den Klimaschutz notwendigen Treibhausgasreduktion. Während sich Tschechiens Industrieminister, Jozef Síkela, als Vertreter des Ratsvorsitzes optimistisch zeigt, dass die technologische Transformation Europa Vorteile verschaffen werde, warnt etwa der ÖAMTC vor Umstellungsproblemen und davor, dass ein „alleiniges Setzen auf E-Mobilität nicht ausreichen wird, um die Klimaziele zu erreichen“.
1. Was sieht die Einigung konkret vor?
Es ist eine schrittweise Reduzierung vorgesehen. Ab 2030 muss der CO2-Ausstoß von neu zugelassenen Pkw insgesamt um 55 Prozent und jener von leichten Lieferwagen um 50 Prozent reduziert werden. Basisjahr ist 2021. Ab dem Jahr 2035 sollen Neuwagen überhaupt kein Treibhausgas mehr ausstoßen. 2026 muss die EU-Kommission die bisherige Reduzierung überprüfen und kann entsprechend der technologischen Entwicklung Anpassungen vorschlagen. Die Regelung gilt nicht für Autos, die vor 2035 gekauft wurden, oder für danach erworbene Gebrauchtwagen. Sie dürfen weiterhin mit Verbrennungsmotoren betrieben werden.