Song der Woche

Laundromat Chicks: Angstlust in der kindlichen Welt

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„Meine Generation wächst mit Retro-Zeugs auf“, sagt der 18-jährige St. Pöltner Tobias Hammermüller. Mit seiner Indie-Pop-Band Laundromat Chicks verarbeitet er diese Einflüsse.

Laundromat Chicks: „Nobody Believes Me“. Es gibt etliche Erklärungen für den immensen Erfolg des Fests Halloween, die knappste lässt sich in ein Wort fassen: Angstlust. Dass Kinder für diese besonders anfällig sind, mag daran liegen, dass die Entdeckung der für sie neuen Welt mit Angst und Lust zugleich verbunden ist. Davon handelt dieses Lied – genauer: von einem Rückblick auf diese kindliche Angstlust. „Remember when you were a kid watching TV in the dark“, singt Tobias Hammermüller zu spitz knallenden Beats und stoisch vor sich hin lärmender Gitarre – eine Klangsprache, die Ende der 1980er-Jahre von Bands wie The Jesus And Mary Chain entwickelt wurde und die noch immer funktioniert, wenn's um das Unheimliche geht. Das im Refrain dann doch fast beherrschbar wird – was eine alte, weise Sologitarre kurz kommentiert . . . Kaum zwei Minuten dauert der Song: eine kluge, stilsichere Miniatur.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter („Die Presse“) sowie Michaela Pichler und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.10.2022)

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