Interview

Christine de Grancy: "Das Leben ist eine Kakofonie"

Christine de Grancy
Christine de Grancy(c) Jana Madzigon
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Fotografin Christine de Grancy ist die Enkelin eines Hitler-Attentäters – und hat ihre Arbeit stets dafür eingesetzt, Brücken, auch nach Russland, zu bauen. Im Interview erzählte sie, wie sie in Afrika ihrer Mutter näherkam, warum sie selbst keine Familie wollte – und wieso sie sich bis heute nach Vätern mit Kindern umdreht.

Sie haben mir in einem Telefonat vorab erzählt, dass Sie inzwischen am liebsten allein sind, mit Ihrer Literatur, mit Ihren Themen.

Christine de Grancy: Habe ich das so gesagt? Im Gegenteil, meine Freunde sind entsetzt, wie viel ich unterwegs bin. Reisen, das tue ich nicht mehr. Diese Unruhe auf den Bahnhöfen, auf den Flughäfen, das erinnert mich an meine Kindheit, an diese Fluchtzeit. Es gibt heute ja zwei Kategorien von Flüchtenden. Die, die wirklich wirtschaftlich oder politisch nicht überleben können in ihren Ländern. Und die anderen, in diesem Massentourismus, die flüchten vor sich selbst. So würde ich nicht reisen wollen.

Wann hat Sie das Bedürfnis zu reisen zum ersten Mal erfasst?

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