Italien

Der Sound der Sturmkatastrophe

Das Sturmtief Vaia sorgte Ende Oktober 2018 für Verwüstung in den italienischen Dolomiten. Aber auch in Österreich richtete der Sturm große Schäden an.
Das Sturmtief Vaia sorgte Ende Oktober 2018 für Verwüstung in den italienischen Dolomiten. Aber auch in Österreich richtete der Sturm große Schäden an.(c) Marco Bertorello / AFP / picturedesk.com
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Das Tief Vaia zerstörte im Oktober 2018 Tausende Hektar Wald, besonders betroffen war das Dolomiten-Gebiet. Drei Italiener machen aus dem Schadholz Lautsprecher. Ihr Start-up soll Vorbild für andere Katastrophengebiete sein.

Vor ziemlich genau vier Jahren hat das Sturmtief Vaia eine Spur der Verwüstung durch den Alpenraum gezogen. Am Ötscher etwa wurden Ende Oktober 2018 Sturmböen von mehr als 200 Stundenkilometern gemessen, auch in Österreich wurden Hausdächer abgedeckt, es kam zu Windwurf und Stromausfällen. Aber noch härter traf Vaia die italienischen Alpen, wo 42 Millionen Bäume zerstört wurden, was in etwa einer Waldfläche von 42.525 Hektar entspricht. In der mit 20.000 zerstörten Hektar Waldbestand besonders betroffenen Provinz Trient waren manche Landstriche nicht wiederzuerkennen, erinnert sich Federico Stefani: „Vaia hat die Ästhetik der Region zerstört.“ Aber der Sturm gab auch dem Start-up, das der Trentiner genau ein Jahr später mit Paolo Milan und Giuseppe Addamo gründete, seinen Namen.

Seit Kurzem ist Vaia auch in Österreich aktiv. Zwar sei die Nachfrage nach den würfelförmigen passiven Lautsprechern aus Schadholz der Katastrophe noch überschaubar, wie Stefani der „Presse“ verrät, aber der Optimismus ist groß. Denn 2021 setzte das italienische Start-up mit seinem Cube bereits mehr als eine Mio. Euro um.

Und das, obwohl viele Freunde und Bekannte des Italieners dessen Geschäftsidee anfangs mit Skepsis beäugten. Stefani, der nie Unternehmer werden wollte und einen Job bei der Nato hatte, wollte aus dem Vaia-Schadholz etwas machen und zugleich den Wäldern in der Region helfen, sich zu regenerieren. Aber seine Idee, den Rohstoff zu passiven Lautsprechern für Smartphones zu verarbeiten – das sind solche, die gänzlich ohne Strom auskommen –, stieß auf Skepsis. Sie seien zu teuer, hieß es. Er solle doch Kugelschreiber oder Armbänder machen, das sei einfacher und billiger.

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